Saar-ADAC rechnet mit langen Tank-Warteschlangen
Ab 1. Juni soll tanken in Deutschland für drei Monate günstiger werden. Im Rahmen des Entlastungspakets für Bürgerinnen und Bürger wird dafür die Energiesteuer herabgesetzt. Der ADAC im Saarland rechnet mit langen Warteschlangen an den Tankstellen.
Ab dem 1. Juni bis Ende August wird die Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das europäische Mindestmaß gesenkt. Die Steuerentlastung beträgt dann knapp 30 Cent pro Liter, bei Diesel sind es 14 Cent. Der Tankrabatt ist Teil des Entlastungspaketes der Bundesregierung, mit dem Bürgerinnen und Bürger finanziell entlastet werden sollen.
Tank nicht leer fahren
Der ADAC im Saarland empfiehlt, den Tank nicht zum 1. Juni komplett leer zu fahren und auf die günstigen Preise zu setzen. Stattdessen sollte noch so viel Kraftstoff im Tank sein, dass man bequem in den Juni reinfahren könne und nicht gezwungen sei, am 1. Juni an die Tankstelle zu fahren, sagt Andreas Hölzel vom ADAC.
Er geht davon aus, dass es am 1. Juni lange Schlangen an den Tankstellen geben könnte. Auch ließe sich nicht ausschließen, dass der Kraftstoff vereinzelt knapp werden könnte.
Günstiges Tanken verzögert sich vielleicht
Unklar sei auch, ob die Tankstellen tatsächlich bereits ab dem Stichtag einen günstigeren Tankpreis anbieten werden. Den Kraftstoff, den die Tankstellen jetzt kauften, müssten sie mit der bisherigen Energiesteuer bezahlen.
"Wenn dann noch der Kraftstoff in den Tanks in den Tankstellen drin ist, kann es sein, dass sie ihn auch noch zu den alten Energiesteuern weitergeben und nicht schon zum reduzierten Preis", erklärt Hölzel.
Preis für Benzin zuletzt gestiegen
Rund zwei Wochen vor dem geplanten Tankrabatt war der Preis für Benzin nach einer bundesweiten Auswertung des ADAC im Schnitt gegenüber der Vorwoche um 5,4 Cent angestiegen. Ein Liter Super E10 kostete am 17. Mai im bundesweiten Mittel 2,090 Euro.
Der Preis für einen Liter Diesel ging hingegen um etwa 2,1 Cent zurück auf im Schnitt 2,028 Euro. Laut ADAC lässt sich diese Preissteigerung auf den Rohölpreis zurückführen, der ebenfalls angestiegen war.
Teuerster Spritpreis in der EU
Insgesamt waren die Spritpreise seit Beginn des Kriegs in der Ukraine laut der Nachrichtenagentur AFP nirgends in der EU stärker gestiegen als in Deutschland. Das gehe aus Daten der EU-Kommission hervor, die das Statistische Bundesamt auf eine Anfrage der Linken im Bundestag übermittelt habe.
Die Umweltorganisation Greenpeace hatte den Ölkonzernen Anfang April Kriegsprofit vorgeworfen. Zum damaligen Zeitpunkt beliefen sich die zusätzlichen Gewinne der Mineralölkonzerne allein in Deutschland auf durchschnittlich 38,2 Millionen Euro pro Tag.
Über dieses Thema hat auch die Sendung "Guten Morgen" am 24.05.2022 auf SR 3 Saarlandwelle berichtet.