Schüler mit einem Tablet im Untericht. (Foto: IMAGO / Shotshop)

Kaum Haftungs-Probleme mit Schultablets

Kai Forst   15.04.2023 | 08:44 Uhr

Eltern haften für die Schultablets ihrer Kinder: Diese Nachricht sorgte vor rund anderthalb Jahren für Ärger unter zahlreichen Eltern im Saarland. Doch die Sorge war offenbar unbegründet: Laut dem Bildungsministerium und den Landkreisen kommt es kaum zu Schadens- oder Verlustfällen.

Verloren, gestohlen oder beschädigt: Gibt es derartige Probleme mit den Tablets der Schülerinnen und Schüler, werden die Eltern oder im optimalen Fall deren Versicherung zur Kasse gebeten. Denn die Schulträger übernehmen keine Haftung. Diese Nachricht sorgte im Oktober 2021 unter zahlreichen Eltern für Ärger und Sorgen. Sie befürchteten, dass es gerade bei zehn- bis 12-jährigen Schulkindern zu zahlreichen Schäden und Verlusten der teuren Geräte kommen könnte.

Wenige Fälle von Fahrlässigkeit oder Verlust

Doch diese Ängste waren offenbar unbegründet. Denn sowohl das Bildungsministerium, als auch die Landkreise als Schulträger bestätigten dem SR: Bislang kommt es an saarländischen Schulen kaum zu Fällen von grober Fahrlässigkeit oder Verlust der Geräte. Genaue Zahlen nannte das Ministerium auf Anfrage zwar nicht. Aber: „Diese Zahlen sind landesweit unterschiedlich und variieren zwischen zwei und fünf Prozent“, teilte ein Sprecher mit. Handele es sich um einen Schaden, der behoben werden müsse, seien die Schulträger in der Lage, kurzfristig auch ein Ersatzgerät zu stellen.

Landkreis Neunkirchen setzt auf Beratung

Auch die Landkreise selber können die anfänglichen Sorgen der Eltern nicht bestätigen. Man habe kaum Probleme mit Haftungsfragen, berichtet etwa der Landkreis Neunkirchen. Hilfreich sei in diesem Zusammenhang gewesen, dass die IT-Abteilung der Schule Eltern vorab beraten habe.

„Eltern, die uns kontaktieren, erklären wir, dass sie zunächst bei ihrer Haftpflichtversicherung den Status abfragen sollen, ob ein Leihgerät mitversichert ist oder nicht. Wenn dies nicht der Fall ist, verweisen wir auf iPad-Versicherungen, die bei vielen Dienstleistern auch online recht günstig angeboten werden“, so eine Sprecherin. Mit dieser Auskunft seien die Eltern „in der Regel recht zufrieden“ und man habe die Angst vor einem Schadensfall abmildern können.

Genug Ersatzgeräte vorhanden

Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch im Landkreis Saarlouis sowie im Regionalverband Saarbrücken. Beide teilten mit, dass sich die Zahl bislang auszutauschender Geräte auf einem sehr geringen Prozentsatz bewege. Zudem stünden ausreichend Ersatzgeräte zur Verfügung. Im Regionalverband sind nach eigenen Angaben bislang über 15.000 Tablets an Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte ausgegeben worden.

Dem Saarpfalz-Kreis und dem Landkreis Merzig-Wadern liegen zum jetzigen Zeitpunkt zwar keine belastbaren Zahlen zu beschädigten, verlorenen oder gestohlenen Schultablets vor. Allerdings habe man betroffene Geräte bislang unmittelbar austauschen können. Der Landkreis St. Wendel reagierte auf eine Anfrage des SR nicht.

Während es bei Haftungsfragen kaum Probleme mit den Schultablets gibt, wurden zuletzt andere Baustellen öffentlich. So sind nach SR-Recherchen die Jugendschutzmaßnahmen auf den Geräten nur unzureichend vorhanden. Das Thema wurde nach der Berichterstattung auch im Bildungsausschusses des Landtages auf die Agenda gesetzt.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 15.04.2023 berichtet.

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