Störche kehren immer früher aus Winterquartieren zurück
Am 20. März ist kalendarischer Frühlingsbeginn, der meteorologische schon am 1. März. Daten, die den Störchen offenbar egal sind. Viele sind jetzt schon aus dem südlichen Winterquartier zurück im Saarland – und manche sind erst gar nicht dorthin aufgebrochen.
Störche kehren immer früher aus ihren Winterquartieren zurück. Das beobachten Naturschützer im Saarland seit Jahrzehnten. Außerdem fliegen sie nicht mehr so weit in den Süden. Wegen eines guten Futterangebots überwintern sie mittlerweile eher in Spanien.
"Sie haben eine kürzere Anreise von Spanien bis hier ins Saarland anstatt vom Senegal ins Saarland. Das kostet weniger Energie und birgt weniger Gefahren", sagt der Neunkircher Zoodirektor und Storchexperte Norbert Frisch. Dazu kommt, dass durch den Klimawandel die Winter milder sind und der Frühling eher startet.
Das ist auch der Grund, weshalb manche erst gar nicht fortfliegen: Im Saarland gibt es inzwischen Störche, die das ganze Jahr über hier leben – sofern es das Wetter zulässt. "Wenn im Winter viel Schnee liegt und alles gefroren ist, dann gibt es keine Nahrung für die Störche", erklärt Fritsch. "Wenn aber genügend Nahrung vorhanden ist, dann bleiben die durchaus hier."
Wachsender Storchbestand im Saarland
Doch nicht nur Frost, sondern auch Regen bekommt den Störchen nicht. Denn der kann im schlimmsten Fall ihren Nachwuchs töten: Wenn ein Horst nicht neu aufgebaut wird, kann er sehr kompakt werden, da bleibt kaum eine Ritze zwischen den Stöcken. "Wenn es Starkregen gibt und das Nest zu dicht ist, kann es schon passieren, dass die Jungen da ertrinken", sagt Fritz Schaumburger vom Verein für Natur- und Vogelschutz.
Deshalb hofft der Storchliebhaber, dass die Wetterbedingungen in diesem Jahr gut bleiben. Dann könnte es wie im vergangenen Jahr wieder einen Rekord beim Nachwuchs geben.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 26.02.2025 berichtet.