Wieder mehr Einsätze in der Silvesternacht
Nach zwei Silvesternächten mit einem Feuerwerksverbot waren die Rettungskräfte in diesem Jahr wieder weitaus mehr beschäftigt. Angriffe, wie es sie in Berlin gab, sind hierzulande zwar ausgeblieben. Probleme gab es dennoch.
In Berlin wurden in der Silvesternacht 33 Polizisten und Feuerwehrleute durch Böller und Raketen verletzt. Mehr als 100 Menschen wurden festgenommen. Die Nacht in der Hauptstadt zeigte nach Angaben der Feuerwehr eine neue Qualität der Gewalt gegen die Retter.
So heftig war es hierzulande nicht. Dimensionen wie in Berlin kenne man im Saarland zum Glück noch nicht, so Manfred Rippel, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes im Saarland.
Probleme gab es aber auch hier: Bei einem Einsatz in Saarbrücken wurden die Feuerwehrleute von etwa 100 Feiernden behindert, die weiter Feuerwerk abbrannten. Die Polizei musste mit zahlreichen Kräften unterstützen.
Angriffe keine Seltenheit mehr
Angriffe auf Hilfskräfte seien keine Seltenheit mehr, berichtet auch Christopher Benkert von der Feuerwehr Neunkirchen. „Die Bandbreite der Übergriffigkeiten gegen Hilfskräfte ist schier unermesslich.“ Das fange bei noch kleineren Pöbeleien und Beleidigungen gegen Einsatzkräfte an und reiche bis in den körperlichen Bereich hinein. Hilfskräfte würden angespuckt, es gebe aber auch richtige körperliche Auseinandersetzungen, so Benkert.
Auch die Polizei gerät immer wieder ins Visier pöbelnder Chaoten. "Angriffe auf Polizeivollzugsbeamte oder -beamtinnen und Störungen von Einsätzen sind keine Seltenheit mehr", so Julia Schweitzer von der Gewerkschaft der Polizei. Die Polizei habe sich darauf vorbereitet. Das Problem sei jedoch, dass die Justiz nicht schnell genug handle und das Strafmaß nicht komplett ausschöpfe, so Schweitzer.
Forderung nach Dashcams
Mitglieder aus Rettungsdiensten und Feuerwehren berichten immer wieder von Problemen im Einsatz. Gewalt trifft ausgerechnet die, die zum helfen kommen, viele von ihnen im Ehrenamt.
Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft fordert deshalb, Einsatzfahrzeuge mit sogenannten Dashcams auszustatten, kleinen Kameras, die oft hinter der Windschutzscheibe montiert werden. Auch der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes im Saarland, Rippel, sieht darin einen guten Ansatz zur Beweissicherung.
Über dieses Thema hat auch der aktuell am 02.01.2023 berichtet.