Schüler berichten von Homeschooling-Problemen
Das Homeschooling während des ersten Corona-Lockdowns hat Schülerinnen und Schüler im Saarland offenbar vor Probleme gestellt. Wie aus einer Umfrage von sieben Schülervertretungen im Saarland hervorgeht, fühlte sich fast die Hälfte der 1200 befragten Schüler im Digitalunterricht überfordert. Die Landesschülervertretung zweifelt jedoch die Aussagekraft der Umfrage an.
An sechs Gymnasien und einer Gemeinschaftsschule im Saarland wurden insgesamt 1200 Schülerinnen und Schüler befragt. Dabei gaben rund 47 Prozent der Befragten an, dass sie sich während des Homeschoolings überfordert gefühlt hätten.
Zu wenig Videokonferenzen
Bemängelt wird auch, dass Lehrer überwiegend nicht in der Lage gewesen seien, online Unterrichtsakzente zu setzen. Eine Mehrheit der Schüler gab zudem an, ihre Lehrer hätten die Möglichkeiten der verwendeten Online-Plattform nicht richtig genutzt.
Ein Drittel der Schüler gab an, in der ganzen Zeit niemals eine Videokoferenz gehabt zu haben. Zudem wünscht sich eine deutliche Mehrheit der Schüler mehr Videokonferenzen. 42 Prozent der Befragten gaben außerdem an, es hätte ihnen insgesamt an Rückmeldung seitens der Lehrer gefehlt.
Fortbildungen für Lehrer nötig
In einem Offenen Brief an Kultusministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) fordern die Schülervertretungen, dass mehr Lehrkräfte in Bezug auf ihre digitale Medienkompetenz fortgebildet werden. Zudem müsse es klare Regeln geben, was die Annahme und Abgabe von Arbeitsaufträgen angehe. Dies könne zur Planungssicherheit der Schüler beitragen.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage, das nachdenklich stimmt: 14 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gar nicht aktiv am Homeschooling teilgenommen hätten.
Die Landesschülervertretung des Saarlandes merkt an, dass die Umfrage "nicht repräsentativ genug" ist. Der Landesschülersprecher Lennart Elias-Seimetz begrüßt zwar das Engagement der sieben Schülervertretungen, betont jedoch die Notwendigkeit einer landesweiten Umfrage, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 06.01.2021 berichtet.