Yvonne Fries aus Saarbrücken (Foto: SR)

TV-Kochshowteilnehmerin Yvonne Fries kocht auch für Privatanlässe

Sarah Sassou   03.05.2023 | 14:09 Uhr

Yvonne Fries ist Köchin aus Leidenschaft und schon zum zweiten Mal bei der Fernsehkochshow „The Taste“ auf SAT 1 dabei. Bei der „Allstars Staffel“ hat sie nun erneut die Chance, die Show für sich zu entscheiden. Im "echten Leben" ist die 39-Jährige eine gefragte Privatköchin.

„Im April war ich nur unterwegs“, erzählt Yvonne Fries. Sie kochte für Kunden auf Mallorca und war auf Zypern, um ein Kochevent vorzubereiten. Und jetzt geht es bei verschiedenen Projekten in Deutschland weiter. Seit sie 2012 ihren Abschluss als Küchenmeisterin in Saarbrücken gemacht hat, ist viel passiert.

Köchin über Umweg

Dabei kam Yvonne Fries über einen Umweg zum Job als Köchin. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau. Mit ihren Kollegen aus der Küche legte sie sich aber häufig an. „Wenn ich ein Gericht zum Gast bringen sollte, war ich oft nicht zufrieden damit, wie die Küche das Essen angerichtet oder zubereitet hatte“, erzählt Yvonne Fries und lacht.

Die Kollegen fordern sie genervt auf, den Job doch einfach selbst zu übernehmen. Und das machte die gebürtige Eppelbornerin dann auch. In einem Berliner Hotel am Gendarmenmarkt lernte sie Kochen von der Pike auf.

Saarländerin Yvonne Fries bei The Taste
Audio [SR 1, Frank Falkenauer und Maren Dinkela, 04.05.2023, Länge: 04:18 Min.]
Saarländerin Yvonne Fries bei The Taste

In vielen Küchen der Region gekocht

Das war ihr aber auf Dauer zu weit weg von der Heimat. Also ging sie nach Luxemburg und arbeitete dort bei Sterneköchin Lea Linster. „Das war ein ganz anderes Kochen, mit ganz anderen Produkten, viel frischem Fisch“, erzählt Yvonne Fries. Dort habe sie viel gelernt, noch immer sei Hummer eine ihrer Spezialitäten. „Den kann ich im Schlaf zubereiten und knacken!“

Yvonne Fries hat in einigen renommierten Küchen in der Region gekocht und auch ein eigenes Restaurant betrieben, bis ihr die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung machte. Sie erholte sich aber schnell und entschied: Ich werde erst mal Mietköchin.

Kochen für Privatleute

„Ich werde für Geschäftsessen gebucht. Aber ich koche auch für Privatleute“, beschreibt sie ihr Konzept. Dabei wird es manchmal wirklich ziemlich privat. Zum Beispiel als sie für ein Paar ein romantisches Dinner kochte und dann bei dem Heiratsantrag dabei war.

Weil sie die meiste Arbeit alleine macht, hat sie sehr viel zu tun. Gerichte planen, einkaufen, vorbereiten. Und natürlich die Küche ihrer Kunden nach dem Kochen wieder aufräumen. Bei größeren Veranstaltungen hat sie Hilfe von einem befreundeten Koch. Auch ihr Mann, ein Weinfachmann, und ihre Mutter, die früher ebenfalls als Gastronomin gearbeitet hat, greifen ihr, so oft es geht, unter die Arme.

Aufträge in ganze Europa

Durch ihren Auftritt in der Sendung „The Taste“ sind noch mehr Menschen auf sie aufmerksam geworden und haben sie gebucht. „Viele Aufträge bekomme ich aber von Kunden, die mich weiterempfehlen.“ Und zwar nicht nur im Saarland, sondern in ganz Europa.

Um sich weiterzuentwickeln, lernt sie gerne von anderen Köchinnen und Köchen. So hat sie 2022 ein paar Wochen in einem mexikanischen Spitzenlokal, dem Quintonil, gearbeitet. Und sogar ein Profi wie sie musste dort noch einiges dazu lernen: „Ich habe da ganz neue Geschmackserlebnisse gehabt, ich konnte gar nicht sagen, was da verwendet wurde. Es war einfach nur großartig!“ Das Wissen, das sie bei solchen Erfahrungen und aus verschiedensten Kochbüchern zusammenträgt, lässt sie dann in ihre Gerichte einfließen. 

"Kochen ist so ein toller Beruf"

Dass so viele Gastronomiebetriebe Nachwuchssorgen haben, bedrückt sie. „Kochen ist so ein toller Beruf. Mit den Lebensmitteln zu arbeiten, die Gewürze einzusetzen, kreativ zu sein und dann damit die Menschen zu verwöhnen, das macht so viel Spaß.“

Sie räumt ein, dass die Arbeitsbedingungen nicht immer optimal sind. „Als ich gelernt habe, war auch der Ton in der Küche sehr rau. Das hat sich mittlerweile aber grundsätzlich geändert. Wahrscheinlich auch, weil der Fachkräftemangel in der Küche so groß ist“, vermutet sie.

Fries will junge Menschen begeistern

Viele ihrer Kolleginnen und Kollegen hätten ja auch bereits die Arbeitszeiten verändert, um den Beruf attraktiver für den Nachwuchs zu machen. Am Wochenende ist dann vielerorts geschlossen, damit die Köche frei haben. „Aber die Menschen gehen nun mal gerne am Wochenende essen. Das gehört halt zum Beruf dazu.“ Sie selbst jedenfalls kann sich nichts Schöneres vorstellen.

Mit ihrer Teilnahme an der SAT1-Show „The Taste“ hofft sie, mit ihren Mitstreitern mehr junge Menschen von ihrem Beruf zu begeistern. „Jemand einen schönen Tag, ein schönes Erlebnis bescheren zu können, eine schöne kulinarische Reise zu bescheren, das ist ein großartiger Job!“


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