Saarkran soll wieder Ausleger bekommen
Der Saarkran ist ein bedeutungsvolles Wahrzeichen der Landeshauptstadt Saarbrücken. Seit nunmehr zehn Jahren fehlt ihm aber ein wichtiger Bestandteil. Das soll sich bald ändern: Die Stadt plant eine Erneuerung des Auslegers. Die Sparkasse unterstützt das Vorhaben mit 100.000 Euro.
Schon seit 2012 fehlt Saarbrückens Wahrzeichen, dem Saarkran, sein Ausleger samt dem ihm aufgesetzten goldenen Adler und dem herabhängenden Fass – er musste damals wegen Materialschäden aus Sicherheitsgründen weichen. Nach jahrelangen Diskussionen will man sich nun der Sache wieder annehmen: Die Landeshauptstadt plant, den Saarkran denkmalgerecht zu erneuern. Damit soll er wieder stärker dem historischen Vorbild entsprechen.
„Der Saarkran erhält wieder einen Ausleger, das ist eine gute Nachricht für unsere Stadt. Er bereichert die Silhouette von Alter Brücke, Schloss und Schlosskirche und ist zudem ein Symbol für die Entwicklung der Stadt als Handelszentrum", sagte Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU). Auch der Adler und das Fass sollen wieder an ihren Platz zurückkehren. Die Sparkasse Saarbrücken unterstütze das Vorhaben dabei mit 100.000 Euro, so Conradt.
Einen konkreten Zeitplan für das Vorhaben gebe es nach Angaben der Stadt allerdings noch nicht – es soll aber im kommenden Jahr umgesetzt werden, hieß es auf SR-Anfrage.
Erinnerung an blühende Zeiten
Der Saarkran ist eine Erinnerung an blühende Zeiten, als Saarbrücken viel frequentierter Umschlagplatz für Waren war, die zwischen Holland und der Schweiz hin und her wechselten. Mitte des 18. Jahrhunderts hatte die Saarbrücker Kaufmannschaft ihre "Krahnengesellschaft" gegründet und nach Plänen des Baumeisters Friedrich Joachim Stengel für 5000 Gulden ihren ersten Verladekran am Flussufer – heute unterhalb der Wilhelm-Heinrich-Brücke – bauen lassen.
103 Jahre nach Inbetriebnahme des ersten Verladekrans, im Jahr 1865, setzte die "Krahnengesellschaft" ihrem Werkstück ein Ende. Sie ließ den Saarkran verschrotten, übrig blieb schließlich nur der Steinsockel.
Ausleger fehlt seit zehn Jahren
1989 wurde er nach einer historischen Darstellung auf dem alten, denkmalgeschützten Sandsteinsockel durch den damaligen Förderverein neu errichtet. Dabei wurden für die Tragkonstruktion allerdings keine geeigneten Hölzer verwendet – schon zehn Jahre nach der Einweihung des Nachbaus war dieser marode.
Im Jahr 2000 wurde notrepariert, und die politischen Gremien der Stadt entschieden: Alle weiteren Arbeiten am Kran werden nur noch aus Spenden gezahlt. Die notwendigen 80.000 Euro für eine Sanierung des 2012 demontierten Auslegers standen dabei offenbar bislang "nicht zur Verfügung", wie der Sprecher der Stadt, Thomas Blug, noch vor zwei Jahren mitteilte. Metallteile, Adler und Fass lagern deshalb seit 2012 im ehemaligen Lehrschwimmbecken in Dudweiler-Herrensohr.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 28.12.2022 berichtet.