Wie Sie sich vor Taschendieben schützen
Die Zeit der Weihnachtsmärkte ist angebrochen. Viele Menschen im Saarland freuen sich schon darauf, mit Glühwein und gebrannten Mandeln von Stand zu Stand zu schlendern. Doch dabei ist vor allem eines geboten: Vorsicht. Auch Taschendiebe gehen gern auf Weihnachtsmärkte.
Die ersten Weihnachtsmärkte im Saarland haben geöffnet und damit die von vielen ersehnte Vorweihnachtszeit eingeläutet. Nach den Pandemie-Jahren rechnet die Polizei der Stadt Saarbrücken mit einem besonders starken Besucherandrang. Und das dürfte vor allem Taschendiebe freuen. Denn für die bietet der besinnliche Trubel die ideale Voraussetzung, unbemerkt Portemonnaies aus einer Hosen- oder Handtasche zu fischen.
2021 mehr als 1000 Taschendiebstähle im Saarland
Nach Angaben von Thomas Rehlinger, Leiter der Kontaktpolizei der Polizeiinspektion Saarbrücken, hat es im vergangenen Jahr insgesamt 1081 Taschendiebstähle im Saarland gegeben, 344 von ihnen ereigneten sich in der Landeshauptstadt. Rehlinger rechnet damit, dass die Anzahl der Taschendiebstähle mit der Aufhebung der Corona-Maßnahmen 2022 gestiegen ist. Konkrete Zahlen wird er allerdings erst Anfang kommenden Jahres nennen können. Er befürchtet, dass die Weihnachtszeit diese noch einmal signifikant nach oben treiben könnte.
Um das zu verhindern, ist die Kontaktpolizei seit dem 21. November und bis zum 23. Dezember verstärkt in der Innenstadt von Saarbrücken unterwegs, um Bürgerinnen und Bürger auf das Problem aufmerksam zu machen. "Wir sprechen dabei auch gezielt Passantinnen und Passanten an, bei denen Taschendiebe leichtes Spiel hätten", erzählt Rehlinger.
Diebe arbeiten mit Tricks
Gemeint seien damit beispielsweise Menschen, deren Hand- oder Umhängetaschen geöffnet seien oder deren Geldbörse aus der Hosentasche oder Jacke luge. Oder die an Glühweinständen in Gesprächen vertieft seien und ihre Wertsachen auf dem Tisch abgelegt hätten. Es seien gerade diese Momente der Unachtsamkeit, auf die Taschendiebe nur warteten.
Darüber hinaus arbeiteten die Täter – laut Rehlinger sind sie meist in Gruppen unterwegs – mit verschiedenen Tricks, die alle eines zum Ziel hätten: die potenziellen Opfer abzulenken, um sie unbemerkt bestehlen zu können. "Es gibt etwa den Rempel- und Beschmutzertrick." Dabei rempelt ein Täter das Opfer an und beschmutzt scheinbar unbeabsichtigt seine Kleidung. Während er den Fleck zu entfernen versucht, kommt einer seiner Komplizen hinzu und entwendet die Wertsachen des Opfers. "Die gibt er wiederum an den Dritten weiter, der sich damit aus dem Staub macht."
Auch beliebt seien Fragen nach dem Weg. "Die Täter geben sich als ortsunkundig aus und bitten Sie, Ihnen auf dem Smartphone oder einem Stadtplan den Weg zu beschreiben. Doch auch das ist nur ein Vorwand." Deshalb gelte immer: "Seien Sie in jedem Fall skeptisch, wenn Sie von einem Unbekannten angesprochen werden."
Wie Sie sich schützen können
Saarländerinnen und Saarländern gibt Rehlinger außerdem folgende Tipps, um sich vor Taschendiebstählen zu schützen:
- Nehmen Sie so nur so viel Bargeld mit, wie Sie brauchen. Tragen Sie dieses und ihre Kreditkarten, Papiere und andere Wertsachen immer in verschlossenen Innentaschen und möglichst eng an Ihrem Körper.
- Benutzen Sie am besten einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.
- Lassen Sie Ihre Wertsachen nie unbeaufsichtigt stehen.
- Gerade, aber nicht nur im Menschengedränge: Halten Sie Ihre Tasche oder Ihren Rucksack vorne am Körper fest oder klemmen Sie sich unter den Arm.
Sollten Sie doch bestohlen worden sein, rät Rehlinger dazu, sofort beim Sperr-Notruf unter der Nummer 116 116 anzurufen und seine EC- und bzw. oder Kredit-Karte sperren zu lassen. "Erstatten Sie dann Anzeige bei der Polizei."
Wer sich noch weiter zum Thema beraten lassen wolle, der könne am kommenden Sonntag in den Deutsch-Französischen Garten kommen, sagt Rehlinger. "Im Weihnachtsgarten klären wir im Rahmen eines Präventionsprogramms an einem Informationsstand über verstärkt auftretende Verbrechen in der Weihnachtszeit auf." Einen weiteren Termin gibt es am 10. Dezember von 13.00 bis 19.00 Uhr in der Fußgängerzone der Bahnhofstraße in Saarbrücken.