Ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten gefährdet
Im Saarland ist rund ein Drittel der Tier-, Pflanzen- und Pilzarten gefährdet. Das geht aus der aktuellen Roten Liste hervor, die das Umweltministerium am Mittwoch vorgestellt hat. Über 380 Arten im Saarland gelten als ausgestorben oder verschollen.
Die aktuelle Ausgabe der Roten Liste für das Saarland listet mehr als 11.000 Tier-, Pflanzen-, und Pilzarten aus 31 Organismengruppen sowie die Pflanzengesellschaften für das Bundesland auf.
Erheblich verschlechtert hat sich demnach die Lage für Arten, die unter intensiver Landnutzung leiden – etwa viele Insektenarten und Wiesenpflanzen. Die Gründe für die Bedrohung der Biodiversität seien meist menschengemacht.
Rote Liste der Vögel
Ein eindeutig negativer Trend ist nach Angaben des Umweltministeriums in den Siedlungen zu erkennen. Aufgrund des Verlustes von naturnahen Habitat-Strukturen fehlten größenteils die ehemals typische Flora und Fauna der Dörfer und Städte. Das werde auch durch die Ergebnisse der Roten Liste der Vögel bestätigt.
Bei mehr als 50 Prozent der Siedlungsarten konnte demnach eine Verschlechterung der Gefährdungssituation belegt werden. Das gelte vor allem auch für ehemals noch häufige Arten wie Mehl- und Rauchschwalbe, Mauersegler, Haussperling, Stieglitz, Grünling und Bluthänfling. Dieser negative Trend ist bundesweit zu beobachten.
Veränderungen können auch helfen
Andere Arten profitieren dagegen laut Umweltministerium von Veränderungen. So helfe manchen Fisch- und Pflanzenarten etwa die gestiegene Gewässerqualität.
Einigen Flechten- und Moosarten helfe der gesunkene Anteil von Schwefeldioxid in der Luft. „Es wird wieder einmal deutlich, wie viele Faktoren sich auf die Artenvielfalt auswirken“, so Umweltminister Reinhold Jost (SPD).
Die Rote Liste wird vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes und der Naturforschenden Gesellschaft des Saarlandes (DELATTINIA) herausgegeben.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 23.03.2022 berichtet.