Frühwarnsystem vor Überschwemmungen wird in Rohrbach getestet
Ein Jahr ist die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz her. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist klar, dass die Bevölkerung besser vor Starkregenereignissen geschützt werden muss. Im Rohrbach in Saarbrücken und St. Ingbert wird nun bei einem Pilotprojekt ein Frühwarnsystem installiert.
Der Rohrbach ist eigentlich ein idyllisches Bächlein, das St. Ingbert und Saarbrücken miteinander verbindet. Bei heftigem Starkregen allerdings kann er ganz schönen Schaden anrichten. Das mussten Anwohner zum Beispiel im Juni 2018 erfahren. Damals stand das Wasser in einigen Häusern bis zur Kellerdecke.
Pilotprojekt am Rohrbach
Damit die Menschen, die in der Nähe des Rohrbachs leben, im Fall der Fälle geschützt sind, wird hier nun ein intelligentes Starkregen-Frühwarnsystem installiert und getestet. Messstationen messen in Echtzeit die Niederschläge für das betreffende Einzugsgebiet und erfassen die Pegelstände im Rohrbach.
Nach Angaben des saarländischen Umweltministeriums wird von dem System in Sekundenschnelle errechnet, ob Gefahr droht. Bei Unwetter informiert und alarmiert das System per Mail, App, SMS und im Ernstfall auch per Telefonanruf die Verwaltung, Rettungskräfte und die angemeldeten und betroffenen Bürgerinnen und Bürger.
Die Pilotphase in Saarbrücken und St. Ingbert soll mehrere Monate dauern. Bei Erfolg könnte das Frühwarnsystem an neuralgischen Stellen im ganzen Saarland installiert werden.
Ministerin betont Bedeutung von Frühwarnsystemen
Das Land beteiligt sich mit 70 Prozent an den Anschaffungskosten von 53.000 Euro für das Pilotsystem. Für Umweltministerin Petra Berg (SPD) ist das Frühwarnsystem für zukünftige Starkregenereignisse von immenser Bedeutung.
"Wir wissen aus dem Erfahrungen im Ahrtal, dass Pegelstände sehr schnell steigen können. Wir hatten ja auch im Saarland schon Hochwasserereignisse, die große Schäden hinterlassen haben." Zum Glück seien bis jetzt keine Menschenleben gefährdet gewesen, aber auch mit solchen Fällen müsse jederzeit gerechnet werden.
Und auch die beiden Oberbürgermeister von St. Ingbert und Saarbrücken betonen, man sei davon überzeugt, dass das Frühwarnsystem im Ernstfall in helfen wird, Menschen und auch Sachgüter zu schützen.
Über dieses Thema berichtet auch die Region am Nachmittag am 26.07.2022.