Rettungswagen mit Blaulicht im Einsatz (Foto: IMAGO / Maximilian Koch)

Rettungswagen in Saarbrücken beschossen

  24.04.2023 | 11:11 Uhr

Ein Unbekannter hat am Sonntagnachmittag am Cottbuser Platz in Saarbrücken zwei Stahlkugeln auf einen Rettungswagen abgefeuert. Verletzt wurde niemand, doch das Fahrzeug wurde leicht beschädigt.

Der Rettungswagen stand nach Angaben der Polizei am Sonntag gegen 16.30 Uhr am Cottbuser Platz auf dem Rastpfuhl in Saarbrücken-Malstatt an einer roten Ampel. Er war auf der Lebacher Straße stadtauswärts unterwegs. An der Ampel trafen ihn zwei Stahlkugeln mit einem Durchmesser von acht Millimetern im Bereich der A-Säule auf der Fahrerseite.

Video [aktueller bericht, 24.04.2023, Länge: 1:53 Min.]
Rettungswagen in Saarbrücken beschossen

Verletzt wurde niemand, da das Geschoss die Scheibe nicht durchdringen konnte. Der Rettungswagen aber wurde leicht beschädigt. Der Rettungswagen war zum Tatzeitpunkt nicht im Einsatz, an Bord befanden sich nur Fahrer und Beifahrer.

Auch Hinweise auf den oder die Täter liegen derzeit nicht vor. Die Stahlkugeln konnten vor Ort sichergestellt werden. Möglicherweise stammen sie aus einer Schleuder, einer Zwille oder einem sogenannten Flopper, einer aus Rohr und Gummihandschuh gebastelten Waffe. Die Polizei hat entsprechende Strafverfahren eingeleitet und sucht Zeugen.

"Es könnte sich auch um einen Querschläger oder einen ganz dummen Streich gehandelt haben"
Audio [SR 3, Moderation: Simin Sadeghi, 24.04.2023, Länge: 03:03 Min.]
"Es könnte sich auch um einen Querschläger oder einen ganz dummen Streich gehandelt haben"

Fall müsse aufgearbeitet werden

Um Einsatzkräfte besser zu schützen und solche Übergriffe künftig zu verhindern, brauche es letztlich ein Umdenken der Bevölkerung, "dass Einsatzkräfte tabu sind, was Angriffe, Übergriffe, Respektlosigkeit angeht", sagte der Geschäftsführer des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Saar, Timm Mathis, im SR-Interview. Und wenn es zu Übergriffen kommt, müssen diese konsequent aufgearbeitet werden, so Mathis.

Das forderte auch Innenminister Reinhold Jost (SPD) nach dem Vorfall: "Es ist absolut inakzeptabel, dass Einsatzkräfte von Polizei oder auch Feuerwehr und Rettungsdienst, also die Menschen, die mit ihrer täglichen Arbeit für die Sicherheit der Gesellschaft sorgen, attackiert werden", sagte er.


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