Reha-Kliniken machen Abstriche bei Wassergymnastik
Die gestiegenen Energiekosten machen auch vor Reha-Kliniken nicht Halt. Um Geld zu sparen, bleiben in einigen Kliniken im Saarland deshalb die Schwimmbecken leer, andere senken die Wassertemperaturen. Einige Reha-Kliniken überlegen sich Alternativen.
Schwimmen, Aquajogging oder Wassergymnastik – auf diese Therapieformen müssen Patienten in einigen Reha-Kliniken aktuell verzichten. In den saarländischen Standorten der Median-Reha-Zentren in Berus und Münchwies zum Beispiel bleiben aktuell die Becken leer. Man versuche Energie zu sparen, so ein Klinik-Sprecher. Im November habe man sich mit den Krankenkassen abgestimmt und beschlossen, die Schwimmbecken bis Ende März nicht mehr zu heizen. Therapien im Wasser fallen dort daher aktuell aus.
Kliniken suchen Alternativen
Da Kranken- und Rentenkassen die Hauptgeldgeber von Reha-Kliniken sind, müssen alternative Therapieformen angeboten werden. In Münchwies setzt man aktuell vermehrt auf Sporttherapien, sagt der kaufmännische Leiter Marco Woltermann. Da in Münchwies viele Adipositas-Patienten behandelt würden, seien Yoga oder Nordic Walking gute Alternativen, man habe dafür sogar eine neue Sporttherapeutin eingestellt.
Geringere Wassertemperatur als Lösung?
Andere Kliniken lassen das Wasser in ihren Bädern nicht ab, senken stattdessen die Wassertemperatur um Energie zu sparen. So zum Beispiel die Mediclin-Kliniken in St. Wendel oder Blieskastel – von 32 auf 28 Grad. Man könne auf Wassergymnastik als zentraler Baustein der Therapie nicht verzichten, sagt Sebastian Kremer, kaufmännischer Leiter der Klinik in St. Wendel. Ähnlich reagiert auch die salvea-Reha-Klinik auf dem Saarbrücker Winterberg, dort ist das Wasser aktuell zwei Grad kälter als üblich.
Über dieses Thema wurde auch in SR3 "Region am Mittag" am 10.01.2023 berichtet.