Prozessauftakt um Auto-Attacke in Saarwellingen
Ein 49-jähriger Mann aus Saarwellingen muss sich seit Montag wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Er soll seine geschiedene Ehefrau mindestens drei Mal absichtlich mit dem Auto überfahren haben. Der Angeklagte räumte die Tat ein. Er habe die 48-Jährige aber nicht töten wollen.
Die Tat ereignete sich am 26. September 2022, einem Montagabend, gegen 18.00 Uhr. Vor einem Wohnhaus in der Lebacher Straße in Saarwellingen soll der Mann seine Ex-Frau mehrfach mit seinem Skoda überfahren haben. Zeugen berichteten bereits vor der Tat von Streit zwischen den beiden. Immer wieder musste auch die Polizei anrücken.
Laut Anklage soll der Mann seine Ex-Frau zunächst von hinten mit einer Geschwindigkeit zwischen 25 und 33 Kilometer pro Stunde angefahren haben. Danach soll er noch zwei weitere Male über die Frau gerollt sein. Die 48-Jährige kam mit mehreren Knochenbrüchen auf die Intensivstation.
Augenzeugenberichte weichen von Version des Angeklagten ab
Der Angeklagte ließ sich am Montag vor dem Landgericht Saarbrücken über seinen Anwalt zum ersten Mal zur Tat ein. Er berichtete von jahrelangem Streit mit seiner Frau; am Tattag soll er sich provoziert von ihr gefühlt haben. Er habe ihr einen Denkzettel verpassen wollen, indem er auf sie zufuhr. Er habe allerdings zu spät gebremst, was er mit seinem Alkoholkonsum erklärte. Beim weiteren Überrollen habe er dann die Gänge verwechselt.
Die Aussagen von mehreren Augenzeugen vor Gericht zeichneten jedoch ein ganz anderes Bild. Demnach habe er mit voller Absicht gehandelt.
Opfer sagte vor Gericht aus
Auch das Opfer sagte am Montag vor Gericht aus. Sie berichtete von Eifersucht und gab an, schon früher mehrfach von dem Angeklagten geschlagen worden zu sein. Bei der Tat habe er außerdem genussvoll gelächelt. Die gemeinsame Tochter bezeichnete ihren Vater in ihrer Aussage als gewalttätigen Psychopathen.
Der Prozess wird am 30. März fortgesetzt.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 19.03.2023 berichtet.