Fünf Jahre Haft nach Messerattacke
Im Prozess um eine Messerattacke an einer Bushaltestelle in Saarbrücken ist ein Urteil gefallen. Der Angeklagte wurde zu fünf Jahren Haft wegen versuchten Mordes an einem Studenten aus Gabun verurteilt. Das Landgericht Saarbrücken sah in der Attacke ein fremdenfeindliches Motiv.
Der 24 Jahre alte Angeklagte soll im Juni 2019 sein Opfer, einen Studenten aus dem afrikanischen Gabun, attackiert und mit einem Messer auf ihn eingestochen haben. Nun wurde der Mann zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das Landgericht Saarbrücken ging in seiner Urteilsbegründung von versuchtem Mord und Fremdenfeindlichkeit aus. Die Haftstrafe werde der Mann aufgrund seiner Drogensucht voraussichtlich in der Merziger Forensik verbringen.
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte dem 24-Jährigen Heimtücke und niedrige Beweggründe vorgeworfen. Mit den Worten "Du bist schwarz, du sollst sterben" sei der Deutsche im Juni an der Bushaltestelle auf sein Opfer zugegangen, habe dem 26-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Mehrfach soll der Angeklagte die Worte wiederholt und versucht haben, dem Studenten mit einem Messer an Hals und Oberkörper tödliche Verletzungen zuzufügen. Dem Angegriffenen gelang es, den Stichen auszuweichen.
Angeklagter gibt Drogenkonsum zu
Der Angeklagte konsumiert nach eigener Aussage regelmäßig Amphetamine und Crystal Meth. Über seinen Verteidiger ließ er erklären, dass er den Geschädigten tatsächlich "ohne Vorwarnung und ohne erkennbaren Grund" geschlagen und sinngemäß auch die vorgeworfenen Äußerungen gemacht habe.
Dabei sei sein Gegenüber hingefallen. Aus Angst, dass sich dieser körperlich wehren könnte, habe er sein Messer genommen - allerdings nicht, um ihn zu verletzen, sondern um ihn einzuschüchtern.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 14.12.2020.