Schütze von Klarenthal tot aufgefunden
Nach einer Schießerei am Freitagmorgen in Klarenthal haben Einsatzkräfte den Schützen tot in seiner Wohnung aufgefunden. Der Mann hatte sich stundenlang in seiner Wohnung verbarrikadiert und auf Polizisten geschossen.
Die Polizei hat in Saarbrücken-Klarenthal Entwarnung gegeben, wo seit Freitagmorgen wegen eines Schusswechsels ein Großeinsatz lief. Einsatzkräfte fanden beim Zugriff um kurz nach 14.00 Uhr in einer Wohnung einen 67-jährigen Mann tot auf, der zuvor auf Polizeibeamte geschossen hatte.
Er hat sich offenbar selbst das Leben genommen. Zahlreiche Versuche, mit dem Täter in Kontakt zu treten, waren nach Angaben der Polizei zuvor fehlgeschlagen.
Gegen 8.30 Uhr am Freitagmorgen war zunächst ein Beamter angeschossen worden. Der 67-jährige Mann habe zur Waffe gegriffen, als die Polizisten und die Mitarbeiter der Waffenbehörde der Stadt Saarbrücken dort eintrafen, um dessen Wohnung zu durchsuchen, teilte die Polizei mit.
Weitere Schusswechsel
Der Polizeibeamte wurde durch den Schuss schwer verletzt und wird ärztlich behandelt. Er ist inzwischen außer Lebensgefahr. Eine weitere Polizeibeamtin wurde durch umherfliegende Glassplitter verletzt. Es kam bis ca. 11.30 Uhr zu weiteren Schusswechseln des 67-Jährigen mit der Polizei, der sich in seiner Wohnung verbarrikadierte. Der Mann schoss nach Polizeiangaben gezielt auf die Absperrungen und Wagen der Beamten.
Schüsse auf Polizisten in Klarenthal
Nach erfolglosen Verhandlungen wurde das Haus gestürmt. Neben Einsatzkräften der Polizei Saarland waren auch Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte aus Rheinland-Pfalz, ein Spezialeinsatzkommando (SEK), die Feuerwehr, Malteser sowie das Deutsche Rote Kreuz vor Ort.
Mann war früher Jäger
Grundlage für die morgens angesetzte Durchsuchung war nach Polizeiangaben ein Durchsuchungsbeschluss des saarländischen Verwaltungsgerichts auf Antrag der Waffenbehörde. Wie das Verwaltungsgericht auf SR-Anfrage mitteilte, war der Mann, ein ehemaliger Rechtsanwalt, früher Jäger und damit legal in den Besitz der Waffen gekommen. Ein Reichsbürger soll er hingegen laut Polizei nicht gewesen sein.
Er sei jedoch unter anderem wegen eines Verstoßes gegen das Kriegswaffengesetz und Bedrohung von Vollstreckungsbeamten auffällig geworden.
Daher sollten ihm Waffen und Munition wegen fehlender Zuverlässigkeit entzogen werden. Zudem ist ein Verfahren wegen seines Hundes anhängig. Diesen sollte er ins Tierheim bringen, weil er laut Verwaltungsgericht einen anderen Hund angefallen hat. Der Hund wurde beim Zugriff ebenfalls tot in der Wohnung aufgefunden.
Der Bereich um die Wohnung des 67-Jährigen in Saarbrücken-Klarenthal war am Freitagmorgen für mehrere Stunden voll gesperrt. Anwohner mussten in ihren Häusern zu bleiben und sich von den Fenstern entfernt halten.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 03.06.2022 berichtet.