Nikolaus-Postamt öffnet seine Pforten
Das Nikolaus-Postamt im Großrosselner Ortsteil St. Nikolaus hat seit Montag offiziell für Besucher geöffnet. Bis Weihnachten rechnet das Postamt mit 30.000 Briefen.
Das Nikolaus-Postamt hat am Montag seine Pforten geöffnet: Auf dem Nikolausplatz findet außerdem auch noch am Dienstag ein Nikolausmarkt statt. Zu diesem Anlass wird auch der Nikolaus selbst vor Ort sein und die Kinder, die ihm einen Besuch abstatten, bescheren.
Bereits 10.000 Briefe eingegangen
Seit dem Start der Kinderbriefaktion Mitte November sind beim Nikolaus-Postamt in St. Nikolaus bereits knapp 10.000 Briefe eingegangen. "Bis Weihnachten werden es wohl deutlich mehr als 30.000 Briefe sein", prognostiziert Sabine Gerecke, Leiterin der Kinderbriefaktion. Im vergangenen Jahr wurde die 30.000er-Marke zum ersten Mal geknackt; 2020 zählte das Postamt 29.845 Schreiben von Kindern aus insgesamt 45 Ländern.
Ein Team aus knapp 45 Ehrenamtlichen beantwortet die Briefe in neun verschiedenen Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Mandarin, Polnisch, Russisch und neuerdings auch Ukrainisch. Für Menschen mit Sehbehinderung gibt es zudem Antwortschreiben in Brailleschrift. Ab dem Nikolaustag am 6. Dezember bekommen die Kinder ihre ersehnten Antwortbriefe.
Neu ist in diesem Jahr ein QR-Code im Brief, mit dem sich Kinder die Antwort des Nikolaus und die Nikolaus-Geschichte auch vorlesen lassen können.
Viele "Kummerbriefe" erreichen das Postamt
Die Kinder selbst schreiben vor allem darüber, was sie sich zu Weihnachten wünschen und was sie im Alltag erleben. Oft stellen sie auch viele Fragen an den Nikolaus. Hoch im Kurs etwa: Hast du eigentlich eine Frau? Was machst du im Sommer? Und: Kennst du den Weihnachtsmann persönlich?
Zuweilen erzählen sie aber auch von traurigen Ereignissen und Schicksalsschlägen. Beispielsweise, dass sie ihren Papa im Himmel vermissen oder dass die Oma sehr krank sei. Angekommen seien in diesem Jahr auch einige Briefe von geflüchteten Kindern aus der Ukraine. "Da steht dann, dass sie ihren Papa in der Ukraine vermissen oder dass sie sich Frieden wünschen", berichtet die ehrenamtliche Helferin Bianca Weber.
"Kummer-Briefe" nennen sie diese Schreiben im Postamt; sie werden handschriftlich von drei Frauen mit viel Erfahrung beantwortet. Einige von ihnen erreichten das Postamt in diesem Jahr bereits im Frühling.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 04.12.2022 berichtet.