Weitere Zeugin erhebt Vorwürfe gegen FCS-Spieler
Im Prozess um die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den FCS-Spieler Tobias Schwede hat sich eine weitere Zeugin gemeldet. Auch sie gibt an, von dem Fußballspieler zusammen mit einem anderen Mann vergewaltigt worden zu sein. Die Staatsanwaltschaft spricht nun von einem erkennbaren Muster, auch aufgrund einer weiteren Anklage.
Wie der Wiesbadener Kurier berichtet, hatte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag im Prozess gegen Tobias Schwede bekannt gegeben, dass sich eine Frau bei ihr gemeldet hat. Sie hatte sich mit der Staatsanwältin Silke Hüttig in Verbindung gesetzt, nachdem sie vom Prozess gegen Schwede gelesen hatte. Der Fußballspieler, der früher für den SV Wehen Wiesbaden spielte, war am Freitag vom FCS freigestellt worden.
Ähnliche Vorwürfe aus 2015
Laut Hüttig schilderte die Frau aus Bremen ähnliche Vorwürfe wie die, wegen derer Schwede derzeit vor Gericht steht. Der Fußballspieler soll im Januar 2020 eine Frau aus Mainz gemeinsam mit einem Freund vergewaltigt haben. Schwede und sein Mitangeklagter bestreiten diese Vorwürfe.
Nach Angaben der neuen Zeugin sollen Schwede und einer seiner Freunde, in den die damals 17-Jährige verliebt gewesen sei, sie im Jahr 2015 ebenfalls gemeinsam vergewaltigt haben. Gemäß ihrer Aussage sei sie zunächst mit dem Freund einvernehmlich intim gewesen, bis Schwede dazugekommen sei.
Trotz ihrer Äußerung, keinen Sex zu dritt zu wollen, hätten die Männer sie ignoriert und weiter gemacht. Zudem sollen die beiden ein Video gedreht und verschickt haben. Damals habe die Bremerin zwar die Verbreitung des Videos angezeigt, die Vergewaltigung aber nicht. Sie habe sich chancenlos gegen die Aussagen der Männer gesehen.
Weiterer Fall gegen Schwede im März 2020
Für die Staatsanwältin wird hier im Vorgehen ein Muster ersichtlich, weswegen sie die Akten mit einbeziehen wolle. Zudem wolle sie die Frau in Wiesbaden im Prozess als Zeugin hören. Dass sie ein Muster erkenne, werde zusätzlich durch eine Anklage gegen Schwede aus 2020 gestützt.
Der Vorwurf: Zusammen mit zwei Freunden soll er eine betrunkene und damit wehrlose Frau vergewaltigt haben. Während sich gegen Schwede in dem Verfahren kein hinreichender Tatverdacht ergab, wird gegen die Freunde Anklage erhoben. Darunter ist auch der Mann, dem die Zeugin aus Bremen Vergewaltigung vorwirft.