Gasmangel in diesem Winter immer unwahrscheinlicher
Immer wieder war vor möglichen Engpässen bei der Gasversorgung im Winter gewarnt worden. Die Bundesnetzagentur gibt nun teilweise Entwarnung: Eine Mangellage werde zunehmend unwahrscheinlich. Grund ist vor allem das milde Winterwetter. Auch im Saarland ist eine Wetteränderung derzeit nicht in Sicht.
Der bisher milde Winter sorgt zunehmend für eine Entspannung in der deutschen Gasversorgung. In ihrem Lagebericht vom 5. Januar bewertet die Bundesnetzagentur die Lage als weniger angespannt als zu Beginn des Winters. Eine Gasmangellage in diesem Winter wird "zunehmend unwahrscheinlich" heißt es darin.
Eine Verschlechterung der Situation könne aber weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Ein sparsamer Gasverbrauch bleibe wichtig. Momentan liege der Gesamtspeicherstand bei Gas in Deutschland bei 90,72 Prozent.
Milde Temperaturen bisher
Hauptgründe sind neben den Sparmaßnahmen auch das bisher vergleichbar milde Winterwetter. Das Wetter spielt für den Gasverbrauch eine entscheidende Rolle, da bei niedrigen Temperaturen mehr geheizt und somit mehr Gas verbraucht wird.
Das Saarland war im Dezember sogar die wärmste Region bundesweit. Die Durchschnittstemperatur lag mit 3,2 Grad deutlich über dem langjährigen Mittel von 1,5 Grad Celsius.
Frostiger Winter nicht in Sicht
Auch im Januar ist richtig kaltes Winterwetter weiter nicht in Sicht, sagt Meteorologe Stefan Laps vom ARD-Wetterkompetenzzentrum. Zwar hält kurzzeitig kühlere Luft Einzug im Saarland, doch das ist nur eine kurze Phase. Ab der Wochenmitte kommt wieder mildere Luft heran. "Es sieht momentan so aus, als könne es wieder ein sehr milder Januar werden."
Allerdings verlief auch schon letztes Jahr der Januar sehr mild: 2022 war der Januar im langjährigen Vergleich zwei Grad zu warm und der Winter auch insgesamt sehr mild.
Entwicklung im Februar noch unklar
Dass sich das in diesem Jahr genauso wiederholt, ist allerdings nicht sicher. "Es kann auch im Februar und März noch richtig kalt werden", sagt Stefan Laps. Extreme Kaltlufteinbrüche seien im Winter jederzeit möglich, wenn sich Wetterströmungen umkehrten. Ein Extrembeispiel habe man diesen Winter schon in den USA gesehen, auch in Russland sei es derzeit extrem kalt. "So etwas ist prinzipiell auch bei uns möglich."