Bischof-Stein-Stiftung des Bistums Trier heißt bald anders
Der frühere Bischof Stein soll nicht länger Namensgeber für die Stiftung des Bistums Trier sein, die die Erziehungs- und Bildungsarbeit in kirchlichen Einrichtungen unterstützt. Hintergrund ist eine im Dezember veröffentliche Studie zum Missbrauchsgeschehen in Steins Amtszeit. Im Februar könnten noch härtere Konsequenzen folgen.
Die Bischof-Stein-Stiftung des Bistums Trier bekommt einen neuen Namen. Nach Angaben des Bistums soll sie künftig "Stiftung Glauben Leben im Bistum Trier" heißen. Das Kuratorium der Stiftung hat die Namensänderung am vergangenen Freitag beschlossen. Grund sei die im Dezember vorgestellte Studie zum Missbrauchsgeschehen während der Amtszeit Steins.
Die Studie hatte schwere Vertuschungsvorwürfe gegen Stein erhärtet. Nach Angaben der Unabhängigen Aufarbeitungskommission sei der ehemalige Bischof "Teil des Systems" gewesen, das Missbrauchstäter gedeckt und geschützt habe.
Stiftung veurteilt Steins Umgang mit Missbrauchsfällen
Laut Mitteilung verurteilten die Mitglieder der Stiftung "den Umgang mit Fällen sexueller Gewalt zur Amtszeit Bischofs Stein und vor allem die Tatsache, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu keiner Zeit im Blick waren". Stein könne daher nicht länger Namensgeber für die Stiftung sein, hieß es.
Die Anfang 2008 gegründete kirchliche Stiftung setzt sich für Erziehungs- und Bildungsarbeit in kirchlichen Kindertagesstätten, Schulen sowie Fach- und Fachhochschulen ein. Zudem unterstützt sie die Familien- und die Erwachsenenbildung und fördert die Jugendarbeit im Bistum Trier.
Früherem Bischof soll Ehrenbürgerwürde aberkannt werden
Auch der Bischof-Stein-Platz nahe des Trierer Doms soll umbenannt werden. Der Trierer Stadtvorstand hatte sich bereits kurz nach der Veröffentlichung der Studie im Dezember dafür ausgesprochen. Zudem sollten dem früheren Bischof Stein posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel aberkannt werden.
Eine entsprechende Entscheidung könnte am 1. Februar im Stadtrat fallen.