Mieten im Saarland deutlich stärker als im Bundesschnitt gestiegen
Die Zinsen für Immobilienkredite und Kosten für Bauleistungen sind kräftig gestiegen – viele Menschen können sich kein Wohneigentum mehr leisten. Das und die hohe Inflation wirken sich laut einer neuen Analyse auf die Mieten aus. Besonders das Saarland ist betroffen.
Die Mieten im Saarland sind zuletzt deutlich stärker gestiegen als im Bundesschnitt. Im dritten Quartal kletterten sie im Mittel um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen. Der bundesweite Schnitt lag den Angaben zufolge bei einem Plus von 5,8 Prozent.
Damit belegt das Saarland im Vergleich der Bundesländer den dritten Platz. Nur in Brandenburg (9,1 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (10,3 Prozent) sind die Angebotsmieten noch stärker nach oben gegangen. Im Saarland lagen sie in diesem Jahr dabei deutlich über dem Schnitt des dritten Quartals der vergangenen drei Jahre (plus 4,4 Prozent).
Gründe für den starken Anstieg
Deutschlandweit hat sich der Anstieg der Mieten im dritten Quartal nach einer Phase relativ moderater Zuschläge wieder beschleunigt. Die Menschen suchen laut dem IW-Immobilienexperten Michael Voigtlände zunehmend Mietwohnungen, während einige Vermieter offenbar wegen der hohen Inflation höhere Mieten ansetzten. Zudem gebe es in ländlichen Regionen, die noch vergleichsweise günstigen Wohnraum bieten, Aufholeffekte.
Gestiegene Kreditzinsen, teures Bauen und die hohe Inflation machen Wohneigentum zudem weniger erschwinglich. Viele Menschen weichen auf den Mietmarkt aus. Das erhöht den Druck auf die Mieten.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 12.12.2022 berichtet.