Erhöhte Kastrationszahlen bei streunenden Katzen

Deutlich mehr verwilderte Katzen im Saarland kastriert

  20.01.2025 | 11:20 Uhr

Im vergangenen Jahr sind im Saarland 865 verwilderte Katzen eingefangen und kastriert worden - ein Anstieg von rund 65 Prozent. Das Ministerium zeigt sich mit der Bilanz zufrieden. Durch die Katzenschutzverordnung sei "viel Katzenelend" eingedämmt worden.

Seit Anfang 2022 ist die neue Katzenschutzverordnung in Kraft – seitdem dürfen Tierschützer im Auftrag des Landes nicht gekennzeichnete und nicht in einem Haustierregister eingetragene Tiere einfangen und kastrieren lassen.

2024 auch mehr Hotspots

Die Anzahl der verwilderten Katzen, die aufgrund der Verordnung kastriert werden, hat auch im vergangenen Jahr wieder zugenommen. Während im Jahr 2023 noch rund 520 Tiere behandelt wurden, stieg die Anzahl 2024 auf 865 Katzen, was einem Plus von etwa 65 Prozent entspricht.

Darunter waren nach Angaben des Umweltministeriums 420 Kater und 445 Katzen.

Deutlich mehr verwilderte Katzen im Saarland kastriert
Audio [SR.de, (c) SR, 20.01.2025, Länge: 04:02 Min.]
Deutlich mehr verwilderte Katzen im Saarland kastriert

Was sind Hotspots?

Ein Hotspot mit einer Ansammlung von Streunern ist ein gemeindeübergreifendes Gebiet mit einem Radius von circa zwei Kilometern. Grundsätzlich kann jeder dem Landesamt für Verbraucherschutz einen solchen melden. Veterinäre entscheiden dann anhand eines Kriterienkatalogs, ob in dem jeweiligen Gebiet eine Kastrationspflicht eingeführt wird.

Insgesamt wurden 166 „Hotspots“ gemeldet, an denen sich viele verwilderte und möglicherweise kranke Katzen und ihr Nachwuchs aufhalten. Das Ministerium teilte dem SR mit, für die Kastrationen seien Kosten von mehr als 215.000 Euro angefallen. Es stünden aber noch Rechnungen aus.

Ministerium zufrieden mit Entwicklung

Damit ist sowohl die Zahl der eingefangenen Katzen als auch der Kosten deutlich gestiegen. 2023 fielen bei den rund 520 verwilderten und kastrierten Katzen knapp 133.000 Euro an.

Das Ministerium zieht eine positive Zwischenbilanz der Katzenschutzverordnung. Durch ihre Umsetzung sei bereits „viel Katzenelend eingedämmt“ worden. Zudem würden die Tierheime finanziell deutlich entlastet.


Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 20.01.2025 berichtet.


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