Diakonie zählt mehr Menschen ohne Meldeadresse
Die Diakonie Saar bietet Saarländerinnen und Saarländer ohne Meldeadresse eine Postanschrift. Davon machen inzwischen viel mehr Menschen Gebrauch als vor einem halben Jahr. Auch Beratungsanfragen nehmen zu.
Die Zahl der Menschen ohne Meldeadresse ist im Saarland offenbar gestiegen. Darauf deuten Zahlen der Diakonie Saar hin.
Sie bietet Betroffenen an, eine Postadresse für sie einzurichten. Die Diakonie teilte dem SR mit, derzeit machten im Haus der Diakonie in Saarbrücken 369 Menschen von diesem Angebot Gebrauch. Das seien doppelt so viele wie in den Sommermonaten Juli/August.
Postalisch erreichbar zu sein, sei Voraussetzung, um Sozialleistungen zu erhalten. Wohnungslosigkeit werde zunehmen, da es zu wenig bezahlbaren Wohnraum, aber immer mehr Nachfrage gebe.
Steigende Preise treffen immer mehr Menschen
Die Diakonie teilte dem SR mit, Familien mit wenig Geld seien nicht mehr in der Lage, Grundbedürfnisse zu befriedigen. Steigende Preise bei lebensnotwendigen Gütern verringerten das Nettoeinkommen. Betroffen seien nicht nur Sozialhilfeempfänger. Wohnungslosigkeit betreffe immer mehr Bevölkerungsschichten.
An manchen Diakoniestandorten sei die Zahl der Beratungsanfragen in diesem Jahr um ca. ein Viertel gestiegen. Anlaufstellen wie die "Wärmestubb" in Neunkirchen würden vermehrt aufgesucht.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 24.12.2022 berichtet.