Fast 33.000 armutsgefährdete Kinder im Saarland
Mehr als jedes fünfte Kind im Saarland ist von Armut bedroht. Einer Analyse der Bertelsmann-Stiftung zufolge sind das insgesamt fast 33.000 Kinder. Auch der Anteil von Kindern, die mit Grundsicherung aufwachsen, ist im Saarland besonders hoch.
Im Saarland sind vor allem Familien mit drei oder mehr Kindern und Kinder von Alleinerziehenden besonders stark von Armut betroffen. Hier sind gut 47 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren von Armut bedroht. Diese neuen Zahlen stammen aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Bertelsmann-Stiftung.
Insgesamt sind im Saarland fast 33.000 Kinder von Armut bedroht. Besonders hoch ist den Angaben zufolge im Saarland auch der Anteil der Kinder, die mit Grundsicherung aufwachsen. Mitte des vergangenen Jahres waren es hierzulande 19 Prozent – verglichen mit knapp 14 Prozent im bundesweiten Durchschnitt.
Deutschlandweit 2,9 Mio. Kinder
Der Analyse zufolge waren deutschlandweit im Jahr 2021 knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche und weitere rund 1,55 Millionen junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren von Armut betroffen.
Die Lage habe sich zuletzt nicht gebessert, sondern durch aktuelle Krisen und Preissteigerungen verschärft. Die Stiftung zog ein ernüchterndes Fazit und forderte Gegenmaßnahmen von der Bundesregierung. "Kinder- und Jugendarmut bleibt ein ungelöstes Problem in Deutschland", erklärten die Autoren.
Als armutsgefährdet gelten nach EU-Definition Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung zur Verfügung haben.
Kinderschutzbund warnte im Dezember
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 26.01.2022 berichtet.