Bildcollage mit Einem Polizisten und einem Husky (Foto: Pixabay/IMAGO / SNA/pngtree)

Viel nackte Haut, hungrige Diebe und tierische Einsätze

  25.12.2022 | 14:46 Uhr

In diesem Jahr musste die Polizei im Saarland wieder zu vielen ungewöhnlichen Einsätzen ausrücken. Dabei hatte sie es unter anderem mit einem nackten Cabrio-Fahrer, einem Dieb in der Saar und zwei ausgerissenen Huskys zu tun.

Nackter Mann baut Unfall mit Cabriolet

Ende Mai war in Wadern-Krettnich ein 60-Jähriger aus Saarbrücken mit seinem Cabrio unterwegs. Weil er zu schnell fuhr, kam er von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Blumenkübel, ein Bauzaunelement und eine Baustoffpalette.

Als die Polizeikräfte am Unfallort ankamen, staunten sie nicht schlecht. Denn der Mann saß splitterfasernackt in seinem Auto.

Lkw-Fahrer sitzt nackt auf Autobahn

Ein skurriles Bild erwartete die Polizei Mitte November auch zwischen Primstal und Hasborn. Ein 42-Jähriger war dort mit seinem Lkw mit den Leitplanken kollidiert. Der Lkw kam quer auf der Fahrbahn zum Stehen.

Als die Polizei an der Unfallstelle eintraf, saß der Lkw-Fahrer nackt vor seinem Lkw. Den geöffneten Motorraum nutzte er als Wäscheständer für seine Kleidung.

Nackter Mann stürmt aus Klinik

Und noch ein Nackter: In Sulzbach ist Ende Juli ein Patient unbekleidet von der Intensivstation einer Klinik verschwunden. Die Polizei fand den Mann dank seines auffälligen Adamskostüms aber schnell wieder – und stellte zudem überrascht fest, dass ein offener Haftbefehl gegen ihn vorlag.

Mann schiebt Auto über Autobahn

Weil sein Auto auf der A620 plötzlich liegen geblieben war, schob ein Mann es kurzerhand über die Autobahn in Richtung Saarlouis – immerhin war er dabei bekleidet. Fahren hätte der 29-Jährige den Wagen aber eigentlich ohnehin nicht dürfen: Er hatte keinen Führerschein. Zudem war das Auto weder zugelassen noch versichert.

Fast blinder Rollerfahrer gestoppt

Ein fast vollständig blinder Rollerfahrer ist der Polizei Mitte November bei einer Verkehrskontrolle ins Netz gegangen. Der 56-Jährige erkannte seine Umgebung nur noch schemenhaft. Das beeindruckte ihn aber offenbar nicht. Er war mit seinem Roller sogar schneller unterwegs, als er gedurft hätte.

Panzerblitzer in Illingen beschädigt

In der Gymnasialstraße in Illingen wären Raser im Mai dagegen glimpflich davon gekommen. Dort haben Unbekannte einen Panzerblitzer, einen sog. Enforcement Trailer, mit bunten Blumen und Smileys „verziert“. Da sie dabei auch den Kamerabereich übersprühten, war der Blitzer nicht mehr einsatzfähig.

Beschädigter Panzerblitzer (Enforcement Trailer) an der Gymnasialstraße in Illingen (Foto: Polizeiinspektion Neunkirchen)
Beschädigter Panzerblitzer (Enforcement Trailer) an der Gymnasialstraße in Illingen

Polizeieinsatz wegen Keksen

Ein Siebenjähriger aus Saarbrücken-Ensheim wollte vor dem Abendessen gerne Kekse essen – durfte aber nicht. Beleidigt schloss er sich im Zimmer ein und schlief bei laufendem Fernseher ein. Als seine Mutter ihn wenig später durch Klopfen und Rufen zum Aufsperren bewegen wollte, tat sich nichts. Aus Sorge rief die Mutter die Polizei und Feuerwehr. Letztere öffnete die verschlossene Zimmertür und fand den Jungen tief schlafend, möglicherweise von Keksen träumend, an.

Hungrige und durstige Diebe

Nicht immer sind Diebe auf der Suche nach Geld oder Schmuck. Ende Mai klauten Unbekannte aus einem Lkw auf der Autobahn A1 am Rastplatz Sötern insgesamt 15 Großpackungen Edamer-Käse mit einem Gesamtgewicht von 230 Kilogramm. Die Täter hatten zunächst die am Lkw zur Qualitätssicherung angebrachte Kunststoffplombe entfernt. Dann öffneten sie die unverschlossene Laderaumklappe.

Kohldampf hatten im Oktober offenbar auch Diebe in Kirkel-Limbach. Sie stahlen von einem Feld an der Ludwigsthaler Straße rund 100 Weiß- und Rotkohlköpfe.

Andere wollten anscheinend lieber ihren Durst mit einem kalten Hopfengetränk löschen: Anfang Juli bemerkte eine 33-jährige Wohnungsmieterin, dass in ihrem Kühlschrank plötzlich 16 Flaschen Bier fehlten. Der Polizei erklärte sie, dass jemand sie aus ihrer verschlossenen Wohnung gestohlen haben musste – die einzigen bekannten Schlüssel befänden sich bei ihr und ihrer Vermieterin; weitere Schlüsselträger seien nicht bekannt.

Jugendliche mit gestohlenem Bus auf Spritztour

Die Polizeibeamten staunten nicht schlecht, als sie Anfang April an der A620 bei Saarlouis einen Kleinbus kontrollierten, den sie zuvor von der Autobahn gelotst hatten. Am Steuer saß ein 15-Jähriger, auf dem Beifahrersitz ein 14 Jahre alter Jugendlicher. Beide wohnten in einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in Wadgassen.

Auf noch unbekannte Art waren sie an den Schlüssel eines Kleinbusses der Einrichtung herangekommen und hatten damit eine Spritztour gestartet. Zuerst ging es damit zu einem Fast-Food-Restaurant.

Paketdieb auf frischer Tat ertappt

Über Monate ging es gut, dann flog er doch auf: Ein 26-jähriger Ex-Mitarbeiter des Post-Sicherheitsdienstes aus Kleinblittersdorf stahl von Oktober 2021 bis April dieses Jahres dutzende Postsendungen aus dem Post-Verteilzentrum in Saarbrücken. Eines Abends konnte er auf frischer Tat ertappt werden. Der 26-Jährige ließ daraufhin die Pakete fallen, lief zu seinem Auto und floh. Lange war er dabei allerdings nicht auf der Flucht.

Dieb flüchtet in die Saar

Ein Dieb in Saarbrücken, der ein E-Bike mitgehen lassen wollte und sich dabei erwischen ließ, suchte sich ein ganz besonderes Versteck vor der Polizei aus: die Saar. Das ging allerdings ordentlich in die Hose. Der Mann geriet im Wasser in Not – und rief um Hilfe. Ausgerechnet die Polizeit wurde auf ihn aufmerksam und ließ die Berufsfeuerwehr anrücken, um den Dieb aus seiner misslichen Lage zu befreien.

Mann findet gestohlenes Motorrad nach vier Jahren wieder

Wiedersehen nach vier Jahren: Ein Motorradfahrer in Nonnweiler hat sein 2018 gestohlenes Motorrad bei einer Tour im Löstertal unverhofft wiedererkannt – und das, obwohl der Dieb die Fahrgestellnummer der Yamaha entfernte und das Motorrad von schwarz auf weiß umlackiert hatte. Der Mann folgte dem Fahrer bis nach Kastel, wo dieser anhielt, und holte sich nach einer längeren Auseinandersetzung und mit Hilfe der Polizei sein Motorrad zurück.

Hunde legen Saarbahnverkehr lahm

Es war ein Polizeieinsatz der besonderen Art: Nachdem im Juli ein Husky in Riegelsberg aus dem Zwinger seines Rudels ausgebüxt war, streunte er zunächst in der Nachbarschaft und riss schließlich ein Huhn eines Anwohners.

Der Hundehalter, der kurze Zeit später vor Ort war, schaffte es nicht, den Hund einzufangen. Auch der Versuch, den Husky mit Hilfe eines weiteren Rudeltieres anzulocken, ist nach Polizeiangaben misslungen – der zweite Husky entwich.

Beide Hunde liefen nun gemeinsam zur Saarbahn-Trasse zwischen Riegelsberg und Saarbrücken. Dabei legten sie den Verkehr für 40 Minuten lahm.

Happyend für Katz, Maus und Kaninchen

Nicht nur die Polizei, auch die Feuerwehr wurde in diesem Jahr teils zu ungewöhnlichen Einsätzen gerufen. Tierisch was los war zum Beispiel bei der Feuerwehr in St. Ingbert.

Katzen aus Bäumen zu retten, ist für die Feuerwehr nichts Ungewöhnliches. Mitte Juli wurden die Einsatzkräfte jedoch zu einem besonderen Einsatz gerufen: Ein Kater war auf der Jagd nach einer Maus mit dem Kopf in einem Gitterrost stecken geblieben.

Der Kater blieb unverletzt und auch für die Maus gab es am Ende ein Happyend. Sie wurde von einem Feuerwehrmann aus dem Lichtschacht gerettet und frei gelassen.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr St. Ingbert beim Versuch den Kater Mango aus seiner misslichen Lage zu befreien (Foto: Alex Weber / Feuerwehr St. Ingbert)
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr St. Ingbert beim Versuch den Kater Mango aus seiner misslichen Lage zu befreien

In ungewohnt luftiger Höhe war im Februar hingegen ein Kaninchen unterwegs. Das Tier war aus dem Fenster einer Dachgeschosswohnung gehüpft und musste von der Feuerwehr mithilfe einer Drehleiter gerettet werden.

Auch für zwölf verschwundene und gestohlen geglaubte Schafe aus Ottweiler wendete sich alles zum Guten. Sie fanden ihren Weg wieder nach Hause, nachdem sie offenbar mutwillig aus ihrem Gehege getrieben worden waren.

Kein Happyend gab es dagegen für ein Wildschwein, das die Geduld eines Jagdpächters auf die Probe stellte – er konnte das Tier, das nach einem brutalen Angriff auf einen Hund erschossen werden sollte, einfach nicht treffen. So musste sogar die Polizei ausrücken, und das Tier von einer Feuerwehrleiter aus erschießen.

Zwei weitere Wildschweine kamen immerhin nur mit einem großen Schrecken davon. Beide waren im April in der Kurt-Schumacher-Straße in Völklingen-Fürstenhausen unterwegs. Um sie von der Straße zu vertreiben, hupte ein Autofahrer. Dabei erschrak sich eines der Wildschweine so sehr, dass es fluchtartig in die Schaufensterscheibe einer naheliegenden Metzgerei rannte. In dem Schaufenster entstand ein entsprechend großes Loch. Das Tier überlebte den Vorfall.

Kurioses aus Rheinland-Pfalz

Nicht nur im Saarland hat es in diesem Jahr wieder einige kuriose Polizei- und Feuerwehreinsätze gegeben. Auch die Nachbarn in Rheinland-Pfalz waren durchaus aktiv. So zum Beispiel ein 30 Jahre alter Mann, der sich in Kaiserslautern mit seinem Auto auf einer Treppe festgefahren hat. Eine Streife der US-Militärpolizei entdeckte den Wagen.

Ein Auto hängt am 02.04.2022 in Kaiserslautern-Einsiedlerhof auf einer Treppe fest. (Foto: Polizeipräsidium Westpfalz)
Ein Auto hängt am 02.04.2022 in Kaiserslautern-Einsiedlerhof auf einer Treppe fest.

Blöd gelaufen ist es an Ostermontag auch für einen Mann im Kreis Birkenfeld: Er steckte im Schlamm eines Stausees fest. In die missliche Lage war er gekommen, als er versucht hatte, seinen entlaufenen Hund einzufangen. 36 Einsatzkräfte mussten den 57-Jährigen mit Hilfe eines Spezialgerätes befreien.


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