Kreuznacher Diakonie "bedauert" Kündigungen an Heiligabend
Ausgerechnet an Heiligabend haben etwa 150 Beschäftigte des Evangelischen Krankenhauses in Saarbrücken ihre Änderungskündigung per Einschreiben erhalten. Erst nach deutlicher Kritik von Verdi und vier Tage später, nach Weihnachten, hat die Kreuznacher Diakonie auf SR-Anfrage Stellung dazu bezogen.
Die Kreuznacher Diakonie "bedauert" nach eigener Aussage, dass Beschäftigte im Evangelischen Krankenhaus an Heiligabend ihre Änderungskündigung erhalten haben. Das sei anders geplant gewesen, teilt eine Sprecherin auf SR-Anfrage am Dienstag nach Weihnachten schriftlich mit. Die Kündigungen als solche seien aber zum Jahresende notwendig gewesen, weil das Krankenhaus Ende März schließt.
Jobangebot außerhalb des Saarlandes
Der Geschäftsführer der Kreuznacher Diakonie, Andreas Heinrich, erklärte, man habe mit der Mitarbeitervertretung bereits einen Sozialplan aushandeln können. So hätten die meisten Beschäftigten des Evangelischen Krankenhauses auch nach der Schließung eine Jobperspektive.
Zwar haben die Beschäftigten tatsächlich Angebote für Tätigkeiten in anderen Diakonie-Einrichtungen erhalten. Diese dürften ihnen in vielen Fällen aber auch nicht weiterhelfen. So geht aus einigen Kündigungsschreiben, die Betroffene in den sozialen Netzwerken hochluden, hervor, wo sich diese Einrichtungen befinden – in Kirn oder Bad Kreuznach zum Beispiel. Kirn ist über 100, Bad Kreuznach über 140 Kilometer von Saarbrücken entfernt.
"Weder Anstand noch christliches Verhalten"
Die Gewerkschaft Verdi hatte empört darauf reagiert, dass etwa 150 Mitarbeiter die Kündigungsschreiben an Heiligabend bekommen hatten. "Bei einem kirchlichen Arbeitgeber muss man zu dem Ergebnis kommen, dass da weder Anstand noch christliches Verhalten gelebt wird", sagte die Verdi-Gewerkschaftssekretärin Lisa Summkeller.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 27.12.2022 berichtet.