Vorsicht bei Social-Media-Inhalten zum Ukraine-Krieg
In sozialen Medien gibt es unzählige Informationen und Bilder zum Krieg in der Ukraine. Darunter sind neben verifizierbaren Inhalten auch Desinformationen und Fälschungen. Manche lassen sich aber entlarven.
Durch die weite Verbreitung von Smartphones und durch soziale Netzwerke kann der Krieg in der Ukraine auch abseits offizieller Quellen dokumentiert werden. Die Technologien eröffnen auch Möglichkeiten für Manipulationsversuche, etwa durch gefälschte Bilder.
"Viele Menschen suchen schnell nach Informationen und Erklärungen", sagt Patrick Gensing, Redakteur beim ARD-Faktenfinder. "Dies ist eine gute Gelegenheit für die Urheber von irreführenden Inhalten, um die öffentlichen Diskussionen zu manipulieren und zu beeinflussen." Desinformation käme beispielsweise von Menschen, die bereits in der Corona-Pandemie Verschwörungslegenden verbreitet hätten.
Vorsicht bei der Weiterverbreitung geboten
Doch Nutzer sozialer Medien könnten auch unabsichtlich Falschinformationen verbreiten. Denn sie fänden dort oft nicht nur passiv Informationen, sondern würden auch zu Absendern, wenn sie Meldungen oder Bilder veröffentlichen oder teilen. "Daher ist es wichtig, erst nachzudenken und dann erst Inhalte weiterzuverbreiten", sagt Gensing.
Wie Fälschungen entlarvt werden können
- In einem Tutorial gibt die ARD-Faktenfinder-Redaktion Tipps, wie zumindest ein Teil der Fake News entlarvt werden kann. Die wichtigsten Punkte: Absender kontrollieren, Fotos und Videos überprüfen, Impressum ansehen, URL kontrollieren.
- Bei der Verifikation von Bildern und Videos sollten laut der Faktenfinder-Redaktion nach Möglichkeit die Quelle des Materials, inhaltliche Details und die sogenannten Metadaten geprüft werden. Dabei können etwa Programme im Browser zur umgekehrten Bildersuche oder andere Online-Tools hilfreich sein. Die Faktenfinder-Redaktion hat ausführliche Tipps und Links zu nützlichen Programmen gesammelt.
- Aus frei verfügbaren, offenen Quellen im Internet wie etwa Datenbanken können viele nützliche Informationen gewonnen werden. Die Faktenfinder-Redaktion hat Tipps und Links mit Instrumenten dazu zusammengestellt.
Mögliche rechtliche Konsequenzen
Wer bei der Verbreitung von gefälschten Nachrichten mithilft, spielt zumindest den Propagandisten und Medienaktivisten in die Hände, die Desinformationen streuen wollen. Drohen dabei auch rechtliche Konsequenzen?
Gensing weist zumindest darauf hin, dass Personen, über die falsche Tatsachenbehauptungen aufgestellt werden, juristisch gegen solche Behauptungen vorgehen können. Das sei aber oft sehr aufwendig. Darüber hinaus gelte der Pressekodex für die Arbeit von Medien.
Teilen von Gewaltvideos strafbar
Die saarländische Polizei hat bei Twitter zudem darauf hingewiesen, dass das Teilen von Gewaltvideos strafbar ist. Die Polizeiliche Kriminalprävention empfiehlt, Gewaltdarstellungen wie etwa Bilder von Misshandlungen, Verletzten oder Toten zu melden.
Dafür sollten zunächst Beweise gesichert werden wie zum Beispiel die URL, unter der die verbotenen Inhalte gefunden wurden. Die Hinweise können dann an die Polizei sowie an die Internetbeschwerdestelle oder jugendschutz.net weitergegeben werden. Eine Meldefunktion gibt es in der Regel auch bei sozialen Netzwerken und Messengerdiensten.