Rund 2000 AWO- und Klinik-Beschäftigte bei Demo in Saarbrücken
Geschlossene Kitas, Notbetrieb in Kliniken und eine Demo in Saarbrücken: Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst war auch am Dienstag im Saarland präsent. Rund 2000 Beschäftigte haben in Saarbrücken unter anderem für mehr Lohn demonstriert. Am Mittwoch soll es mit den Warnstreiks weitergehen.
Ende März steht die nächste Verhandlungsrunde im Tarifstreit für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst an. Deswegen hatten die Mitarbeitenden in den vergangenen Wochen mehrfach ihre Arbeit niederlegt.
Demo mit 2000 Teilnehmern am Dienstag
Für Mitte März waren Warnstreiks bei Kitas und Kliniken angekündigt und bereits am Dienstag fand deshalb unter anderem eine Demo in Saarbrücken statt.
Die Veranstaltung im strömenden Regen verlief nach Auskunft durch die Polizei ruhig, lediglich die Autofahrer in der Innenstadt hatten bis zum Mittag teilweise mit Straßensperren und Staus zu tun.
Der Demonstrationszug führte vom Bürgerpark über die Luisenbrücke, Eisenbahnstraße, Stengelstraße und Wilhelm-Heinrich-Brücke zum Tiblisser Platz, wo eine Abschlusskundgebung stattfand. Insgesamt beteiligten sich rund 2000 Beschäftigte.
Streik geht am Mittwoch weiter
Auch am Mittwoch werden die Mitarbeitenden ihre Arbeit niederlegen. Zum Streik aufgerufen sind unter anderem die Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Saarland. In den Pflegeeinrichtungen sowie Werk- und Wohnstätten für Menschen mit Behinderung wird es laut den Gewerkschaften GEW und Verdi einen Notbetrieb geben. Einige Kitas werden jedoch komplett geschlossen:
- die Kita Schwarzenbach
- Kita Kleine Hüttenbären 1 und 2
- die Krippe Saarbrücken Eifelstraße sowie das Kinderhaus Gerlfangen.
Kitas mit Notbetreuung
Andere Kindertagesstätten sind nur im eingeschränkten Betrieb und bieten für Kinder eine Betreuung in Notgruppen an:
- Kita Hohenzollern von htw saar und AWO in Saarbrücken
- Kita und Kiga Riegelsberg „Unterm Regenbogen“, Kinder- und Familienzentrum Ronnertswies Riegelsberg
- Kita Honzrath
- Kita Stahlsternchen Völklingen
- Kita am Universitätsklinikum Homburg
- Kita Dieffler Kinderinsel
- Krippe Bexbach
- Kita Pfiffikus Bexbach
- Schülerhort Bexbach
- Kinderzentrum Birkensiedlung 1 und 2 Homburg
- Kinderhaus Reiskirchen sowie die Kita Frankenholz.
Vom Streik betroffene Kliniken
Die Krankenhäuser werden zwar auch bestreikt und somit ist der Normalbetrieb eingeschränkt – Termine könnten abgesagt oder verlegt werden. Die Notfallversorgung ist laut Gewerkschaft aber sichergestellt.
Folgende Kliniken im Saarland sind am 14. und 15. März von den Streiks betroffen:
- SHG-Klinikum Merzig inkl. Servicegesellschaft,
- SHG-Kliniken Sonnenberg inkl. Servicegesellschaft,
- SHG-Kliniken Völklingen inkl. Servicegesellschaft,
- Klinikum Saarbrücken inkl. Servicegesellschaft,
- Kreiskrankenhaus St. Ingbert
In den Knappschaftskrankenhäusern in Püttlingen und Sulzbach waren die Beschäftigten ebenfalls dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederlegen – allerdings nur am Dienstag.
Nächste Verhandlungsrunde Ende März
Die Warnstreiks sind Teil der aktuellen Tarifverhandlungen. Das erste Angebot seitens der Arbeitsgeber war eine fünfprozentige Lohnsteigerung in zwei Stufen. Außerdem sollen die Beschäftigten noch Einmalzahlungen erhalten. Die Verdi fordert aber für den öffentlichen Dienst und die AWO-Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Geld – und mindestens 500 Euro.
So sollen Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen Reallohnverluste vermieden werden. Die Auszubildenden sollen mindestens 200 Euro mehr bekommen. Die Beteiligten treffen sich vom 27. bis 29. März für die nächste Verhandlungsrunde.