Kitapersonal vor Start der Lollitests skeptisch
Ab November sollen Kindergartenkinder im Saarland zweimal pro Woche mit Antigen-Lollitests auf das Coronavirus getestet werden. Doch viele Einrichtungen sind skeptisch und fürchten den Zeitaufwand. Auch der Verband Kita Fachkräfte Saar übt Kritik.
Der Verband Kita Fachkräfte Saar kritisierte im SR den enormen Zeitaufwand der Testungen. Verbandssprecherin Susanna Schwarz-Urff sagte, die Testungen der Über-Dreijährigen sei personell und zeitlich eigentlich "nicht machbar". Hinzu kämen Platzprobleme und mangelnde hygienische Rahmenbedingungen.
Jugendamt hält an Tests fest
Das Landesjugendamt hält grundsätzlich an der Testvorgabe für die Kitas fest, will aber auch Sonderregelungen zulassen. "Wenn eine Einrichtung die Tests nicht vornehmen kann, bekommen die Eltern Antigen-Schnelltests als Nasentest mit nach Hause", sagte Hubert Meusel, Referatsleiter des Landesjugendamts im SR. Die Eltern müssten die Kinder dann selbst testen und eine freiwillige Selbstauskunft und das Zertifikat selbst unterzeichnen.
Zertifikate sorgen für Unmut
Die Zertifikate sind ohnehin aus Sicht des Verbandes Kita Fachkräfte Saar ein Problem für die Einrichtungen. Die Kitas sollen Kindern, die das sechste Lebensjahr vollendet haben, Testzertifikate ausstellen.
Denn Kinder ab sechs Jahren fallen unter die bundesweite Testpflicht. Während Schulkinder aber aufgrund der regelmäßigen Tests in den Schulen keine weiteren Tests mehr brauchten, galt das für Kitakinder bislang nicht.
Keine Sonderregelung für Sechsjährige
Der Verband Kita Fachkräfte Saar hätte gerne eine Sonderregelung gehabt, um den Einrichtungen den Aufwand mit den Zertifikaten zu ersparen. Doch das Landesjugendamt erteilte diesem Wunsch eine Absage: Die Testpflicht ab sechs Jahren sei eine bundesrechtliche Vorgabe, die könne man im Saarland nicht brechen.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 26.10.2021 berichtet.