Sparda Bank Logo (Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer)

Weiter keine Spur nach Fünf-Millionen-Raub in Saarbrücken

Kai Forst   22.12.2022 | 07:46 Uhr

Mehr als acht Monate nach dem spektakulären Schließfach-Raub in der Sparda-Bank Saarbrücken, bei dem mehr als fünf Millionen Euro erbeutet wurden, fehlt von den Tätern weiterhin jede Spur. Laut Staatsanwaltschaft wird das Verfahren gegen Unbekannt geführt. Unterdessen läuft die Schadensregulierung.

Es klingt nach einem Hollywood-Thriller: Anfang April räumen Unbekannte mehr als 40 Schließfächer der Sparda-Bank in Saarbrücken aus. Die erbeutete Summe: Mehr als fünf Millionen Euro. Mehr als acht Monate nach dem spektakulären Raub fehlt von den Tätern und dem Geld weiter jede Spur.

"Keine gesicherten Erkenntnisse"

Wie die Staatsanwaltschaft auf SR-Anfrage mitteilte „liegen weder zu der erlangten Beute noch zu den Tätern gesicherte Erkenntnisse vor“. Das Verfahren werde weiterhin gegen Unbekannt geführt. Auch wie die Täter genau an die Millionen in den Schließfächern gelangen konnten, bleibt offenbar weiter rätselhaft. „Die Ermittlungen laufen noch“, sagte Staatsanwältin Ellen Kaas.

Auf die Schließfächer der Bank konnte man eigentlich nur mit einer Chipkarte und zusätzlicher Pin zugreifen. Die Fächer werden dann automatisch ohne Personal in einem speziellen Raum zum Kunden transportiert.

Möglicher Zusammenhang mit Mainzer Raub

Mehr Klarheit besteht indes offenbar in der Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Fall in Saarbrücken und einem Raub in einer Mainzer Sparda-Filiale gibt. Auch dort waren Anfang April Schließfächer leergeräumt worden.

„Es liegen Anhaltspunkte für einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen in Saarbrücken und Mainz vor. Auch hier müssen jedoch die weiteren Ermittlungen abgewartet werden“, so Staatsanwältin Kaas.

Noch keine Klagen in Saarbrücken

Schließfach-Raub: Bisher keine Zivilklagen in Saarbrücken
Audio [SR 3, (c) SR, 22.12.2022, Länge: 05:00 Min.]
Schließfach-Raub: Bisher keine Zivilklagen in Saarbrücken

Derweil ist beim Landgericht Mainz die erste zivilrechtliche Klage von betroffenen Mainzer Kunden gegen die Sparda Bank Südwest anhängig. Das berichtet die Allgemeine Zeitung in Mainz. Dem Bericht zufolge fordern die Kläger von der Bank vollen Schadenersatz der aus den Schließfächern entwendeten Werte - unabhängig von gedeckelten Versicherungssummen.

Dem Landgericht Saarbrücken liegt auf SR-Nachfrage eine solche Klage von Saarbrücker Kunden aktuell nicht vor.

Mit Blick auf möglichen Schadenersatz der saarländischen Kunden, teilte die Sparda Bank Südwest mit, dass seit Oktober die Schadensregulierungen liefen. Wann der Vorgang abgeschlossen wird, ist unklar. „Das braucht seine Zeit, da jeder Fall einzeln betrachtet und bewertet werden muss.“ Laut der Bank muss jeder Kunde einen Nachweis darüber erbringen, was in dem jeweiligen Schließfach deponiert war - etwa durch Fotos oder Zeugen.

Zudem stehe die Bank mit allen Kundinnen und Kunden in Kontakt - unabhängig davon, ob sie anwaltlich vertreten sind oder nicht.

Über dieses Thema berichtet die SR 3 Rundschau am 22.12.2022.


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