Signalkrebs und Schwarzmundgrundel breiten sich immer weiter im Saarland aus
Der Klimawandel und die Globalisierung sorgen dafür, dass immer mehr fremde Tierarten ins Saarland kommen. Für die heimische Tierwelt kann das gravierende Folgen haben. Doch was hilft gegen die Ausbreitung der invasiven Arten?
Seit einigen Jahren breitet sich der nordamerikanische Signalkrebs im Saarland aus. Inzwischen ist die invasive Art im gesamten Saarland zu finden. Das Problem: Die Tiere transportieren einen Krankheitserreger, die sogenannte Krebspest, erklärt Sebastian Hoffmann vom Fischereiverband. "Wir haben ganz viele amerikanische Arten hier und die übertragen diesen Pilz an die einheimischen Arten."
Schon ein infizierter Krebs kann eine ganze Population auslöschen. Denn der Pilz bildet Sporen, die sich auf den Krebspanzer setzen und dort auskeimen. Während die amerikanischen Arten immun sind und ihre Panzer nicht durch den Pilz durchwachsen werden, wächst der Pilz bei den einheimischen Krebsarten in den Körper der Tiere rein. Dadurch werde das Tier mit der Zeit getötet, so der Biologe Holger Zeck.
Wie lassen sich die Tiere unterscheiden?
Zudem frisst der Signalkrebs viele Wasserpflanzen und verändert damit das Ökosystem. Um die Ausbreitung der invasiven Art einzudämmen, sollte sie regelmäßig befischt werden. Denn wenn ein Gewässer zu voll wird, begeben sich einige der Tiere auf Wanderschaft. Ziel ist es, ein neues Gewässer zu besiedeln.
Grundsätzlich sehen sich Edelkrebse und Signalkrebse recht ähnlich. Aber es gibt laut Zeck eine Reihe von Merkmalen. "Ganz gut zu erkennen sind sie an den Scherengelenken. Die sind beim Edelkrebs rot." Beim Signalkrebs seien sie hingegen eher weißlich.
Heimische Raubfische sollen gegen Grundel helfen
Doch nicht nur der Signalkrebs fühlt sich im Saarland wohl, sondern auch die Schwarzmundgrundel. Durch den Raubfisch werden heimische Friedfische seit Jahren immer stärker verdrängt.
Die Bewohner des schwarzen Meeres sind höchstwahrscheinlich mit dem Ballastwasser in Frachtschiffen hierher gelangt. Die Veränderung des Klimas sorgt dafür, dass der Fisch auch einige Breitengrade weiter nördlich bestens gedeiht.
Mit einem guten Raubfischbestand lässt sich das Problem aber zumindest eindämmen. Barsch, Zander und Wels würden etwa gezielt Grundeln fressen, weil so viele Tiere vorhanden seien, sagt Hoffmann.
Über dieses Thema hat auch die Sendung "Wir im Saarland - Service" am 08.10.2024 im SR Fernsehen berichtet.