Hautpilz nach Barbershop-Besuch: Friseurinnung will häufigere Kontrollen
Wegen der zunehmenden Hautpilzinfektionen, die vor allem in Barbershops übertragen werden, fordert die Friseurinnung im Saarland mehr Kontrollen durch die Gesundheitsämter. Wie ein Sprecher der Innung dem SR sagte, gebe es zahlreiche Betriebe, die sich nicht an die geltenden Hygienevorschriften halten.
So gravierend, wie in anderen Teilen Deutschlands ist die Ausbreitung des Hautpilzes "Trichophyton tonsurans" im Saarland nicht. Trotzdem ist er in den vergangenen Wochen auch hier öfter nachgewiesen worden. Die Betroffenen waren zuvor in einem Barbershop. Die saarländischen Friseurinnungen pochen deshalb auf verstärkte Überprüfungen der Läden.
Routinemäßige Kontrollen nicht verpflichtend
Die saarländischen Gesundheitsämter, die für solche Kontrollen zuständig sind, erklärten auf SR-Anfrage, dass Barbershops lediglich anlassbezogen, heißt nach Beschwerden kontrolliert werden. Das war auch schon der Fall, unter anderem im Regionalverband Saarbrücken wurden mangelnde Hygienekonzepte festgestellt, auch im Landkreis Homburg gab es anlassbezogene Kontrollen, dort gibt es auch eine Beratung, die das Gesundheitsamt anbietet.
Im Landkreis Saarlouis wurden Barbershops zuletzt 2022 kontrolliert. Routinemäßige Kontrollen seien nicht verpflichtend und auch personell nicht zu leisten, so die Gesundheitsämter auf Anfrage. Nachdem nun auch die ersten Hautpilzfälle im Saarland aufgekommen sind, fordert die Friseurinnung die Politik auf, tätig zu werden, mehr Personal für Kontrollen einzustellen.
Innung will zudem Überprüfung der Betriebsleitung
Außerdem, so Mirko Karskowsky von der Innung, hätten viele Barbershops keine Handwerksmeister angestellt, arbeiteten lediglich mit Betriebsleitern, die nicht vor Ort seien – und das obwohl sie nicht nur Bartpflege betreiben, sondern auch Haare schneiden. Auch da müsse stärker durch Behörden wie den Zoll, die Handwerkskammer und auch die Bundesagentur für Arbeit kontrolliert werden.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 24.07.2024 berichtet.