Hausdurchsuchung bei verstorbenem Priester Dillinger
Im Missbrauchsfall um den verstorbenen Priester Edmund Dillinger haben Ermittlungsbehörden am Freitag dessen Privathaus durchsucht. Dabei erhoffte sich die Saarbrücker Staatsanwaltschaft konkrete Hinweise auf mögliche noch lebende Tatbeteiligte.
Ermittler des saarländischen Landespolizeipräsidiums und der Staatsanwaltschaft haben am Freitag bei einer Hausdurchsuchung im Privathaus von Edmund Dillinger nach Hinweisen "auf etwaige konkrete noch lebende Tatbeteiligte an etwaigen konkreten verfolgbaren Missbrauchstaten" gesucht.
Im Haus sei Fotomaterial sichergestellt worden, insbesondere Dias, bestätigte die Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur KNA. Zuerst hatte die "Rhein-Zeitung" über die Durchsuchung berichtet.
Fotomaterial muss nun geprüft werden
Die Staatsanwaltschaft konnte zunächst noch keine Angaben zum Inhalt des Fotomaterials machen. Es sei aufgrund "der Menge und Beschaffenheit" nicht möglich gewesen, das Material vor Ort zu sichten. Die Prüfung dürfte "eine nicht unerhebliche" Zeit in Anspruch nehmen.
Das Haus wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft polizeilich versiegelt. Die Durchsuchung habe in Einvernehmen mit dem Neffen stattgefunden.
Priester wird Missbrauch über mehrere Jahre vorgeworfen
Der 2022 gestorbene Dillinger soll jahrzehntelang Jugendliche und junge Erwachsene missbraucht haben, auch in Afrika. Nach dem Tod hatte sein Neffe im Haus Hunderte pornografische Fotos und Diafilmstreifen gefunden.
Das damals von ihm mitgenommene Material nahm inzwischen die Staatsanwaltschaft Mainz an sich. Zuletzt hieß es von der Aufarbeitungskommission im Bistum Trier, dass es möglicherweise Mittäter gebe.
Über dieses Thema berichteten die SR Hörfunknachrichten am 28.04.2023.