Gute Vorsätze: So schafft man es doch noch
Immer noch nicht im Fitnessstudio gewesen, schon wieder stundenlang aufs Smartphone gestarrt oder immer noch zu wenig Zeit für Freunde und Familie. Das neue Jahr ist noch keinen Monat alt und schon wurden die guten Vorsätze über Bord geworfen. Wie schafft man es, das Ruder doch noch rumzureißen?
Wer kennt es nicht? Zwischen den Jahren macht man sich ambitionierte Neujahrsvorsätze, die schnell wieder vergessen sind, sobald man im neuen Jahr wieder im Alltag angekommen ist. „Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier, deshalb fallen uns Veränderungen im Alltag schwer“ sagt der Therapeut Wolfgang Bensel von der Median Klinik Münchwies. Er hat trotzdem Tipps, wie man die guten Vorsätze doch noch erfüllen kann.
Persönliche und erreichbare Ziele setzen
„Vorsätze sind nichts anderes als Veränderungsschritte“ sagt Bensel. Da uns Veränderungen schwer fielen, sollte man sich ganz persönliche und vor allem erreichbare Ziele setzen und dabei in kleinen Schritten denken. „Dann ist die Gefahr geringer aufzugeben, wenn man das ganz große Ziel nicht auf Anhieb erreicht oder es noch in weiter Ferne scheint“ so der Therapeut.
In kleinen Schritten denken bedeute gleichzeitig, in kleinen Zeiträumen zu denken. Hat man den gemachten Vorsatz an einem Tag erreicht, sollte man sich dann erst den nächsten Tag vornehmen. Wichtig seien auch Belohnungen, um auch „kleine Erfolge“ zu feiern, beispielsweise: „Wenn ich dieses Zwischenziel erreicht habe, gönne ich mir ein schickes Essen“.
Weniger Stress ist meistgenannter Vorsatz
Der wichtigste Neujahrsvorsatz für 2023 ist der Wunsch nach weniger Stress. Zwei von drei Menschen in Deutschland geben das in einer aktuellen Forsa-Umfrage an – so viele wie nie zuvor. Mehr Zeit für Familie und Freunde sowie klimafreundliches Verhalten landen auf den Plätzen zwei und drei. Das teilt die DAK-Gesundheit mit, die die Umfrage in Auftrag gegeben hat.
„Stress ist ein Allerweltsbegriff“ sagt Therapeut Wolfgang Bensel. Das Problem an diesem Vorsatz sei, dass er wenig konkret sei. „Man sollte sich vorher klarmachen Warum habe ich Stress? Was ist Stress für mich? Habe ich Freizeitstress oder Stress bei der Arbeit?“
Neujahr als „Startdatum“ irrelevant
Der erste Januar als Start in die Veränderung ist zwar beliebt, laut Therapeut Bensel ist das Datum aber gar nicht wichtig. Es sei sogar „hilfreich sich ein anderes Datum auszusuchen, ein Tag mit persönlicher Bedeutung zum Beispiel“ so Bensel.
Wolfgang Bensel macht auch Hoffnung, dass sich die guten Vorsätze zu festen Gewohnheiten entwickeln. „Dinge, die man ein Jahr lang geschafft hat, werden in der Regel zur neuen Gewohnheit.“