GIU-Aufsichtsrat beurlaubt Geschäftsführer Welker
Nach den Korruptionsvorwürfen gegen GIU-Geschäftsführer Martin Welker hat ihn der Aufsichtsrat der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Freitag beurlaubt. Welker selbst habe darum gebeten, teilte die Stadt Saarbrücken mit.
Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Welker am Donnerstag hatte die Stadt Saarbrücken als GIU-Gesellschafterin am Freitag kurzfristig zu einer Sondersitzung des Aufsichtsrates geladen. In der Sitzung habe Welker um seine Beurlaubung gebeten, "um sowohl der Gesellschaft als auch dem Geschäftsführer die notwendige Zeit für eine juristische Aufarbeitung des Sachverhaltes zu geben", heißt es von der Stadt.
Der Aufsichtsrat hat dem zugestimmt und außerdem beschlossen, einen Rechtsanwalt für eine abschließende Gremienentscheidung hinzuzuziehen. Eine weitere Sitzung des Aufsichtsrates sei Ende November geplant.
Vorwurf: Korruption und illegale Preisabsprachen
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Welker wegen des Verdachts der Korruption und illegaler Preisabsprachen im Zusammenhang mit dem Umbau des Saarbrücker Ludwigsparks. Am Freitag war bekannt geworden, dass Ermittler nach SR-Informationen bei einer Hausdurchsuchung im vergangenen Jahr auf dem Dachboden von Welkers Anwesen einen Koffer voller Bargeld gefunden hatte.
Welker weist die Vorwürfe zurück und bestreitet auch, dass das Geld ihm gehöre.
FDP fordert Information des Stadtrat
Die FDP im Saarbrücker Stadtrat, dass alle Stadträte umfänglich über die aktuelle Situation bei der GIU informiert werden - und nicht nur die Aufsichtsräte, wie es gerade erst bei der Frage von Honorarforderungen Welkers gegenüber der GIU geschehen sei.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 18.11.2022.