Neue Richter-Fenster im Kloster Tholey
Das Kloster Tholey hat seine drei neuen Fenster vorgestellt, die von Gerhard Richter gestaltet worden sind. Der weltberühmte deutsche Künstler hat sie der Abtei gestiftet.
Die Abteikirche in Tholey gehört zu den ältesten, frühgotischen Kirchenbauten Deutschlands. Das Kloster selbst soll das Älteste auf deutschem Boden sein. Für viele Experten ist das Gotteshaus daher ein kirchen- und kulturhistorischer Schatz im Saarland.
Alles neu
Wer die Abteikirche noch vor ein paar Jahren besucht hat, stand in einem dunklen, eher trostlosen Kirchenschiff, die Wände geschwärzt von Ruß und Dreck. Heute erstrahlt die Abteikirche Tholey in neuem Glanz.
Zwölf Jahre Arbeit
Nach einer umfangreichen, zwölf Jahre andauernden Renovierung der Kirche und der Klosteranlage, die von der Stifter-Familie Meiser finanziert wurde, treten Besucher in ein prächtiges Kirchenschiff.
Höhepunkt nach den Renovierungsarbeiten sind sicherlich die neuen Kirchenfenster im Chorraum, die vom wohl weltweit renommiertesten deutschen Maler, Gerhard Richter, gestaltet wurden.
Wohl Richters letztes Werk
Es handelt sich um den sehr wahrscheinlich letzten großen Entwurf des 88-jährigen Künstlers. Umgesetzt wurden die Entwürfe von einer Glaswerkstatt in München. Mit einer Festwoche wird die Wiedereröffnung der Abteikirche ab dem kommenden Samstag begangen.
Ein von der Kommune Tholey in Auftrag gegebenes Gutachten zur Verkehrsinfrastruktur rechnet im ersten Jahr mit 100.000 Besuchern - eine Zahl, die auch die Abtei-Stiftung für realistisch hält.
Streit wegen Denkmalschutz
Für Diskussionen hatte im Vorfeld die Neugestaltung des Nord-Portals gesorgt: Die Mönche hatten eigenmächtig einen frühgotischen Zierbogen im Eingangsportal abgetragen - und das rief den Denkmalschutz auf den Plan. Der Streit ist bis heute nicht beigelegt.
Über dieses Thema haben auch die SR Hörfunknachrichten vom 17.09.2020 berichtet.