Große Hitze: Droht ein Fischsterben in der Saar?
Die derzeit hohen Temperaturen haben auch Auswirkungen auf die Gewässer im Saarland. Wurden vor einem Monat an verschiedenen Messstellen in der Saar noch knapp 20 Grad gemessen, geht es aktuell in Richtung 30 Grad. Der Naturschutzbund Nabu sorgt sich um den Fischbestand.
Die aktuelle Hitzewelle macht nicht nur Menschen zu schaffen, sondern auch Tieren – unter anderem Fischen. Denn wenn die Temperaturen in den Gewässern steigen, dann sinkt auch dort der Sauerstoffgehalt. Fische können ersticken.
Das Umweltministerium hat dem SR jetzt bestätigt: In Mettlach wurden für die vergangenen Tage Wassertemperaturen von bis zu 28 Grad in der Saar gemessen. In den vergangenen Tagen ist in der Saar in Rehlingen und Lisdorf die 30 Grad-Marke zeitweise sogar geknackt worden.
Massiver Stress für die Fische
Das bereitet dem Naturschutzbund Nabu sorgen. "Wenn ich eine Wassertemperatur von 30 Grad habe, dann habe ich etwa sechs Milligramm Sauerstoff. Viele Fischarten, zum Beispiel Karpfen, können das managen, Salmoniden überhaupt nicht", sagt Ralf Fisch vom Naturschutzbund Nabu. Für sie bedeute das massiver Stress. Wenn dann noch ein weiterer Stressfaktor hinzukomme, könne es vorkommen, dass die Fische von jetzt auf gleich sterben.
Aus dem Umweltministerium heißt es dagegen, die Sauerstoffkonzentration in der Saar sei derzeit noch nicht im kritischen Bereich. Man beobachte aber die Lage.
An anderen Orten im Saarland ist man da schon besorgter. Am Fischweiher in Riegelsberg gilt momentan ein Angelverbot. Man will den Tieren nicht noch mehr Stress zumuten, als sie durch die hohen Wassertemperaturen ohnehin schon haben.
Schon jetzt sehr heiß
Und: Der Sommer hat gerade erst angefangen. Und in Burbach ist am Mittwoch mit 38,9 Grad bereits die vorläufig höchste Temperatur dieses Jahres im Saarland gemessen worden. Der Naturschutzbund befürchtet, dass das anhaltend heiße und trockene Wetter die Tierbestände gefährdet. Der Oberlauf des Burbachs bei Riegelsberg sei in den vergangenen Jahrzehnten nahezu verschwunden. Die wenigen verbliebenen Pfützen bieten kaum noch Lebensraum für Tiere.
"Normalerweise haben wir diese Situation Mitte August/Anfang August. Wir haben aber Anfang Juli. Das heißt also, der Sauerstoffgehalt wird weiter fallen. Die Temperaturen werden weiter steigen. Das heißt, wir haben dann ein Problem, das wir die Jahre davor noch nicht hatten", so Fisch.
Noch wurde in diesem Sommer kein großes Fischsterben im Saarland beobachtet. Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Katastrophe wird aber größer.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 03.07.2025 berichtet.