Fahrradhändler und -Werkstätten auf dem Trockenen
Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen angefangen, wieder Fahrrad zu fahren. Alte Räder wurden aus dem Keller geholt, viele schafften sich ein neues Rad an - wenn das denn noch möglich war. Auch aktuell haben Händler und Werkstätten Probleme, genug Nachschub zu bekommen.
Wer sich jetzt ein Fahrrad kaufen will, hat entweder Glück und es ist gerade ein Rad da, das passt. Wenn aber nicht, dann muss man sich möglicherweise auf längere Wartezeiten einstellen. Denn: Fahrräder und Einzelteile sind seit der Corona-Pandemie stark nachgefragt - mehr als die Lieferketten leisten können.
Probleme bei Ersatzteilen
Probleme gibt es sowohl bei neuen Fahrrädern als auch bei Ersatzteilen für alte Räder. Thomas Fläschner vom ADFC: "Viele Händler und Werktstätten befürchten, dass sie ein katastrophales Jahr vor sich haben." Das bestätigt auch Fahrradhändler Jörg Faust aus Bexbach: "Schon durch die erste Welle wurden die Lieferketten aus Südostasien zeitweise unterbrochen. Dazu kommt, dass es bereits im letzten Jahr eine stark erhöhte Nachfrage gab. Die Produzenten kommen mit der Produktion nicht hinterher."
Dem ADFC berichten Händler, dass sich die Lage im Prinzip immer nur weiter verschlechtert habe. Zu Beginn hätten viele oftmals noch auf Lagerbestände zurückgreifen können, berichtet Fläschner. Inzwischen seien aber auch die Lager vielerorts leer. Derzeit könnten die Händler nur auf einen Bruchteil der Räder zurückgreifen.
Lange Wartezeiten
Jörg Faust sagt, Kunden müssten sich auf lange Wartezeiten einstellen. Bei Fahrradreparaturen und Inspektionen könnten je nach Ersatzteilen durchaus vier bis sechs Wochen dauern. Es könne auch passieren, das man im Sommer noch weniger Ware zur Verfügung habe. Wer also die Anschaffung eines neuen Rades plant, sollte nicht bis zum Frühjahr oder Sommer damit warten.
Außerdem sollte man ein Stück mehr Flexibilität mitbringen, rät Thomas Fläschner vom ADFC. "Vielleicht muss es dann nicht genau diese Marke oder Schaltung sein, im Zweifelsfall lieber ein anderes Produkt nehmen, das verfügbar ist."
Über dieses Thema berichtet auch SR1 Europawelle am 03.03.2021.