Eine ältere Frau hält ein Telefon in der Hand. (Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Fleig)

Schockanrufer erbeutet 30.000 Euro von Seniorin aus Zweibrücken

  18.05.2023 | 11:30 Uhr

Wieder einmal war ein Schockanrufer, der sich am Telefon als vermeintlicher Polizeibeamter ausgegeben hat, erfolgreich. Dieses Mal ist eine 73-jährige Frau aus Zweibrücken um 30.000 Euro betrogen worden.

Am Mittwoch ist eine 73-jährige Frau aus Zweibrücken auf einen sogenannten Schockanrufer hereingefallen. Wie die Polizei mitteilte, gab sich dieser am Telefon als Polizist aus und behauptete, dass die Tochter der Frau in einen Unfall verwickelt gewesen sei und nun "freigekauft" werden müsse.

Daraufhin traf sich die 73-Jährige auf einem Parkplatz mit dem Anrufer und überreichte ihm 30.000 Euro in bar. Danach sollte sie einen Anwalt treffen, der ihr angeblich eine Quittung ausstellen und eine Nummer geben würde, damit ihre Tochter freikommt. Als niemand kam, bemerkte die Frau den Betrug.

Zahl der Betrugsanrufe erheblich gestiegen

Im Saarland und bundesweit ist die Zahl der Betrugsanrufe in den vergangenen Jahren laut Innenministerium enorm gestiegen. Allein 4000 Fälle mit einem Gesamtschaden von rund 1,8 Millionen Euro gab es im Saarland im vergangenen Jahr.

Anfang Mai sind wieder zwei Seniorinnen Opfer von Schockanrufern geworden – insgesamt lag der Schaden bei 100.000 Euro. Kurz darauf erbeuteten Telefonbetrüger dann über 70.000 Euro im Kreis Merzig-Wadern.

Mit der Kampagne „Enkeltrick und Co – nicht mit uns!“ will die saarländische Landesregierung insbesondere ältere Menschen über die Masche aufzuklären.

Wie man sich schützen kann

Bei Schockanrufen erzählen Trickbetrüger am Telefon meist dramatische Geschichten von tödlichen Verkehrsunfällen oder anderen Straftaten, an denen Angehörige der Opfer beteiligt sein sollen. Um einer Haftstrafe zu entgehen, soll nun vom Opfer eine Kaution hinterlegt werden.

Diese Ratschläge gibt die saarländische Polizei, um sich zu schützen:

  • Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen!

  • Rufen Sie den Angehörigen oder die Polizei unter der Ihnen bekannten Nummer an! Nutzen Sie nicht die Rückruffunktion!

  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse!

  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!

  • Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!

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Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 18.05.2023 berichtet.


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