Saar-Studie bescheinigt Novavax-Impfstoff geringere Immunantwort
Ein Forscherteam der Homburger Uniklinik hat untersucht, wie Geimpfte auf den Impfstoff der Firma Novavax reagieren. Das Ergebnis: Nach der Impfung werden weniger Antikörper und T-Zellen gebildet als bei mRNA-Impfstoffen. Das heißt, die Immunantwort fällt schwächer aus.
Seit Ende Februar können sich Saarländerinnen und Saarländer auch mit dem Covid19-Impfstoff von Novavax impfen lassen. Um herauszufinden, wie der Impfstoff eine Immunantwort in Form von T-Zellen und Antikörpern hervorruft, hatte ein Forscherteam um Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie der Universität des Saarlandes, Mitte März Teilnehmer für eine wissenschaftliche Studie gesucht.
Weniger Antikörper und T-Zellen
Nun liegen die Ergebnisse vor: Der Impfstoff der Firma Novavax zeigt eine schwächere Immunantwort als mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna. Der Impfstoff führe zwar zu einer deutlichen Entwicklung von Antikörpern und T-Zellen.
Allerdings sei die Zahl im Vergleich zu den mRNA-Impfstoffen deutlich geringer, teilte die Universität des Saarlandes mit. Auch die Wirkung der Antikörper gegen Virusvarianten sei eingeschränkt. Die T-Zellen, die helfen, schwerwiegende Coronaverläufe zu verhindern, erkannten die Varianten hingegen gleichermaßen.
Rückschlüsse auf schwereren Verlauf noch unklar
Allerdings gab es hier bei den sogenannten T-Killerzellen, die wichtig sind, um infizierte Zellen zu vernichten, große Unterschiede. "Diese waren bei allen Novavax-Versuchspersonen kaum nachweisbar", so Sester. Das hänge mit dem Wirkprinzip des Impfstoffs zusammen.
Ob sich das auch auf einen schweren Krankheitsverlauf bei Novavax-Geimpften auswirkt, steht derzeit noch nicht fest. Das müsse in den kommenden Monaten beobachtet werden, sagte Sester.
Für die Studie wurden 22 Personen, die sich zuvor nicht mit dem Coronavirus infiziert hatten und auch nach der ersten Impfung nicht erkrankten, nach ihrer zweiten Impfung untersucht. Außerdem haben die Wissenschaftler weitere Teilnehmer untersucht, die sich nach der ersten Impfung mit der Omikronvariante infiziert hatten.