Zollfahnder vor einem Einsatzfahrzeug (Foto: picture alliance/dpa | Hannes P Albert)

Großangelegte Durchsuchungen wegen Geldwäsche im Saarland

  17.05.2023 | 15:30 Uhr

Im Saarland haben Zollfahnder und Polizeibeamte am Mittwoch insgesamt 13 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Hintergrund sind Ermittlungen wegen Geldwäsche und illegaler Bargeld-Geschäfte. Drei Haftbefehle wurden vollstreckt.

Das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main und das Landespolizeipräsidium Saarland haben am Mittwoch eine groß angelegte Durchsuchungsaktion durchgeführt. In Saarbrücken, St. Wendel und im Kreis Neunkirchen wurden insgesamt 13 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht.

Geld, Gold und Waffen sichergestellt

Hierbei konnten die Ermittler rund 210.000 Euro Bargeld, Goldschmuck, Goldbarren und -münzen im Wert eines sechsstelligen Betrages, ausländische Währungen, zwei Schusswaffen sowie umfangreiche Geschäftsunterlagen und Speichermedien sicherstellen.

Hintergrund sind Ermittlungen der Gemeinsamen Finanzermittlungsgruppe Saarland (GFG), in der Zollfahndung und Landespolizei zusammenarbeiten. Die GFG ermittelt in einem Verfahren der Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen eine Fünfer-Gruppe wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz durch mutmaßliches Hawala-Banking, Geldwäsche sowie unter anderem wegen des Verdachts der mitgliedschaftlichen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung.

Der 31-jährige Hauptbeschuldigte ist demnach dringend verdächtig, Teil eines international agierenden Hawala-Systems zu sein.

Worum es geht

Hawala-Banking ist ein altertümliches Geldüberweisungssystem, mit dem Bargeld schnell und weitestgehend anonym außerhalb des staatlich genehmigten Bankensystems gegen eine Provision transferiert wird. Dieses inoffizielle System wird für an sich legale, aber auch für illegale Transfers genutzt.

„Darüber hinaus ermöglicht das Hawala-Banking per se die Geldwäsche und ist nicht nur deshalb ohne Genehmigung und Kontrolle durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verboten“, sagte Carina Orth, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes.

Ausgangspunkt der seit 2022 geführten Ermittlungen waren Erkenntnisse über mutmaßliche Geldwäsche im Zusammenhang mit der illegalen Schleusung von Personen.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 17.05.2022 berichtet.


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