Kreuz auf einem Wörterbuch mit dem Wort "Missbrauch" (Foto: IMAGO / Christian Ohde)

Noch keine Meldungen von früheren Saarlouiser Schülern bei Missbrauchs-Anlaufstelle

  12.05.2023 | 13:15 Uhr

Nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Missbrauchstaten eines Friedrichsthaler Priesters hatte das Bildungsministerium vor gut zwei Wochen eine unabhängige Meldestelle für betroffene sexualisierter Gewalt eingerichtet. Gemeldet hat sich dort bis jetzt von der betroffenen Schule in Saarlouis aber niemand.

Im Fall Edmund Dillinger sind bislang keine Hinweise bei der Ombudsstelle des saarländischen Bildungsministeriums eingegangen. Bislang habe sich kein aktueller oder ehemaliger Schüler des Saarlouiser Max-Planck-Gymnasiums gemeldet, teilte das Ministerium auf SR-Anfrage mit.

Priester war Religionslehrer

Der katholische Pfarrer Edmund Dillinger war zwischen 1979 und 1999 als Religionslehrer an dem Saarlouiser Gymnasium beschäftigt. Nach seinem Tod wurden in seinem Wohnhaus in Friedrichsthal Hunderte teils jugendpornographische Fotos gefunden, die möglicherweise auf einen größeren Missbrauchsskandal hinweisen.

Die Ombudsstelle war vor gut zwei Wochen eingerichtet worden. Sie soll Anlaufstelle für Opfer und Zeugen sexualisierter Gewalt sein, aber auch als permanente Anlaufstelle für Schulen fungieren.

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Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 12.05.2023 berichtet.


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