Sitzungssaal Versailler Vertrag (Foto: dpa)

Der Friedensvertrag von Versailles und seine Auswirkungen

 

Nach dem am 11. November 1918 geschlossen Waffenstillstand endete der Erste Weltkrieg formal mit dem Versailler Vertrag. Deutschland, als Verlierer, musste hohe Reparationszahlungen leisten und Gebiete abtreten. Für die Saargegend hatte das Kriegsende und der folgende Friedensvertrag weitreichende Folgen. Zudem war zunächst unklar, ob das Gebiet deutsch oder französisch wird.

Der Friedensvertrag trat am 10. Januar 1920 in Kraft. Am 28. Juni 1919 war er im Spiegelsaal des Versailler Schlosses vom Deutschen Reich unter Protest unterzeichnet worden.

Der Versailler Vertrag

Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands im November 1918 verhandelten ab Januar die Siegermächte USA, Frankreich und Großbritannien über den Friedensvertrag. Zu den Gesprächen, die bis Mai 1919 andauerten, war das Deutsche Reich nicht zugelassen. Erst später gab es die Möglichkeit zu schriftlichen Einlassungen. Diese erwirkten aber kaum Änderungen am Vertrag.

Der Vertrag beendete formal den Ersten Weltkrieg. Er verpflichtete das Deutsche Reich unter anderem zur Abrüstung, zu Gebietsabtretungen und hohen Reparationsleistungen. Die Gegend an der Saar war vor allem vom Saarstatut des Versailler Vertrages betroffen.

Die Auswirkungen auf die Saargegend

Zunächst war unklar gewesen, ob die Saargegend nach dem Krieg zu Frankreich oder dem Deutschen Reich gehören würde. Das Saarstatut sah vor, dass die Kohlegruben in französischen Besitz übergehen.

Ein Gebiet von rund 1900 Quadratkilometern, das Saargebiet, wurde dem neu gegründeten Völkerbund unterstellt. Es umfasste die Kohlegruben, die zugehörige Industrie und die Wohngebiete der Arbeiter. Nach 15 Jahren war eine Volksabstimmung vorgesehen. Die Bevölkerung sollte über die Beibehaltung des Status oder den Anschluss an Frankreich oder das Deutsche Reich entscheiden.

Grundlage der Eigenständigkeit

Den großen Wirtschaftsraum bis zum Rhein und das preußische Sozialsystem gab es nicht mehr. Viele wirtschaftliche Beziehungen wurden beendet, ebenso die Verknüpfung der saarländischen und lothringischen Montanindustrie existierte nicht mehr. Die zunächst unter der Leitung des Franzosen Victor Rault stehende Regierung des Völkerbundes führte zu deutsch-französischen Spannungen.

Trotzdem legte der Versailler Vertrag die Grundlage für die Eigenständigkeit des Saargebiets. Denn die damals festgelegte Einheit ist bis heute weitgehend erhalten geblieben. Der Name änderte sich erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges zu Saarland.

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