Immer weniger Saarländer gehen zur Darmkrebsvorsorge
Die Saarländerinnen und Saarländer gehen nach wie vor seltener zur Krebsvorsorge – und das, obwohl so bestehende Krebserkrankungen früher entdeckt und behandelt werden könnten. Anlässlich des Darmkrebsmonats März appelliert Gesundheitsminister Jung daher an alle, entsprechende Angebote wahrzunehmen.
Darmkrebs ist im Saarland, wie auch deutschlandweit, die zweithäufigste Krebserkrankung. Studien des Saarländischen Krebsregisters haben zuletzt einen signifikanten Rückgang bei festgestellten Darmkrebserkrankungen im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie 2020 aufgezeigt.
Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 bis 2019 seien im Jahr 2020 in der saarländischen Bevölkerung rund 170 Darmkrebserkrankungen weniger festgestellt als erwartet worden, teilte das saarländische Gesundheitsministerium mit. Das entspreche einem Rückgang von etwa 18 Prozent gegenüber den Vorjahren.
"Sehr beunruhigende Beobachtungen"
Nach Ministeriumsangaben waren zuvor durch Krankenkassen bereits signifikante Rückgänge bei den Teilnahmequoten der Krebsfrüherkennung berichtet worden. Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) spricht von „ sehr beunruhigenden Beobachtungen“.
Für Darmkrebs stünden wirksame Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen zur Verfügung, mit denen bestehende Darmkrebserkrankungen früher entdeckt oder durch Entfernung bestehender Vorstufen oftmals sogar ganz verhindert werden könnten, betont Jung.
Der Gesundheitsminister appelliert deshalb an alle, den Darmkrebs-Check zu machen und die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. „Damit leisten Sie einen entscheidenden Beitrag im gemeinsamen Kampf gegen den Darmkrebs.“
Anspruch auf Leistungen
Männer und Frauen ab 50 Jahren haben Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Darmkrebsvorsorge und -früherkennung. Neben der Vorsorge-Darmspiegelung werden in Deutschland alternativ auch immunologische Tests auf Blut im Stuhl zur Darmkrebsfrüherkennung angeboten.