Coronavirus-Mutationen auch im Saarland
Im Saarland sind bei Untersuchungen von Proben des Coronavirus erstmals Mutationen entdeckt worden. Das haben die Landesregierung und Wissenschaftler der Uni-Klinik Homburg am Dienstag bei der Landespressekonferenz bekanntgegeben.
Bei insgesamt vier Proben aus dem Landkreis St. Wendel seien am Dienstag Mutationen des Coronavirus festgestellt worden, teilte Sigrun Smola, Direktorin der Virologie an der Homburger Uniklinik, mit. Nach ersten Anzeichen handele es sich um die zuerst in Großbritannien festgestellte Virus-Variante B.1.1.7. Die positiv auf die Mutation getesteten Proben stammen nicht aus Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern. Weitere Informationen werde das Gesundheitsministerium bekanntgeben, so Ministerpräsident Tobias Hans (CDU).
Untersuchungen positiver PCR-Tests
Die Proben wurden nach einem sogenannten Screening-Schnellverfahren untersucht. Laut Hans sollen mit diesem Verfahren ab sofort alle positiven PCR-Tests im Saarland auf die drei bisher bekannten Virus-Mutationen – also die britische, die südafrikanische und die brasilianische – untersucht werden. Laut Hans können bis zu 1000 Proben pro Woche untersucht werden. Die Landesregierung stellt für diese Untersuchungen in den kommenden zwölf Wochen 370.000 Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung.
Auch SPD-Fraktionschef Ulrich Commerçon betonte, wie wichtig eine "Echtzeitanalyse" neuer Positivfälle jetzt sei, um verhältnismäßig mit der neuen Lage umgehen zu können. Dass die Mutation früher oder später im Saarland ankomme, sei zu befürchten gewesen.
"Durch das aktuelle Infektionsgeschehen sehen wir keine Möglichkeit in naher Zukunft in eine Debatte über Lockerungen zu verfallen. Wir können jetzt nur hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger besonnen handeln und der Mutante des Coronavirus so die Möglichkeit eines viralen Flächenbrands nehmen", sagte Alexander Funk, Fraktionsvorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 26.01.2021 berichtet.