Saarbrücker Dekan Grünebach verlässt römisch-katholische Kirche
Der Dekan im Leitungsteam des Pastoralen Raums Saarbrücken, Clemens Grünebach, hat den Trierer Bischof Ackermann darum gebeten, ihn von seinen Aufgaben und dem priesterlichen Dienst im Bistum Trier zu entbinden. Es ist bereits der zweite höherrangige Priester, der der römisch-katholischen Kirche den Rücken kehrt.
Nachdem bereits im Mai vergangenen Jahres im Bistum Speyer der damalige Generalvikar Andreas Sturm sein Amt niedergelegt hatte, verlässt nun ein weiterer Priester die römisch-katholische Kirche.
Der Dekan im Leitungsteam des Pastoralen Raums Saarbrücken, Clemens Grünebach, hat nach Angaben des Bistums Trier dem Trierer Bischof Ackermann in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass er ab März als Priester in der alt-katholischen Kirche wirken will. Ackermann bedauerte den Schritt des scheidenden Dekans und suspendierte ihn mit Wirkung vom Montag vom priesterlichen Dienst.
Dekan nennt die Beweggründe
Grünebach habe als Beweggründe für den Wechsel den „erloschenen Reformeifer im Bistum Trier“ und eine „spürbare Lähmung und Perspektivlosigkeit vieler Haupt- und Ehrenamtlicher“ angegeben, teilte das Bistum mit. Der 53-Jährige habe sich zunehmend als „heimatlos“ empfunden.
Der „Eingriff der römischen Kleruskongregation in die geplante Pfarreienreform im Bistum Trier“ und die "starken Beharrungskräfte auf allen kirchlichen Ebenen“ hätten schließlich zu seiner Entscheidung geführt.
Dem Entschluss, zur alt-katholischen Kirche zu wechseln, sei „ein langes und schmerzliches Ringen“ vorausgegangen, habe er dem Bistum gegenüber mitgeteilt. Grünebach war 28 Jahre lang als Priester an verschiedenen Orten im Bistum Trier tätig gewesen.
Andreas Sturm legte 2022 Amt nieder
Im Mai 2022 hatte im Bistum Speyer der damalige Generalvikar Andreas Sturm sein Amt niedergelegt und war als Priester zur alt-katholischen Kirche gewechselt. Auch er hatte kritisiert, dass sich die römisch-katholische Kirche nicht wandeln könne.