Saar-Studierende fordern dringend Unterstützung
Die finanzielle Lage von Studierenden im Saarland spitzt sich offenbar weiter zu. Die Fraktionen des Studierendenparlaments der Saar-Uni haben deshalb nun in einem Brandbrief Hilfe von der Politik gefordert. So solle das "Junge-Leute-Ticket" auf Studierende ausgeweitet und dringend die Energiepauschale ausgezahlt werden.
Viele Saar-Studierende plagen derzeit Geldsorgen. Anfang Dezember war mehr als ein Drittel der Studierenden von Armut bedroht. Der Allgemeine Studierendenausschuss (ASta) hatte als kurzfristige Hilfe angefangen, Care-Pakete zu verteilen. Zudem appellierte der ASta an die Politik zu helfen.
Lösungen gibt es bislang offenbar noch nicht. "Die Situation spitzt sich jetzt gerade zu", sagte Irini Tselios vom Studierendenparlament der Univiersität des Saarlandes im SR-Interview. "Wir kriegen sehr viele Nachrichten von Studierenden, die wirklich finanziell und auch mental völlig am Limit sind." Einige könnten sich nicht mal mehr eine warme Mahlzeit in der Mensa leisten.
Die Fraktionen des Studierendenparlaments haben sich deshalb entschlosenen, einen Brandbrief an die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) zu verfassen.
Studierende am Existenzminimum
"Der Wegfall von Minijobs während der Corona-Pandemie, die Energiekrise und die infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eingesetzt Teuerung haben die psychische und finanzielle Lage vieler Studierenden im Saarland zunehmend extrem verschlechtert. Einige wirtschaften aktuell am/unterm Existenzminimum", heißt es in dem Schreiben, das dem SR vorliegt.
Zusätzlich würden nun auch die Miet- und Verpflegungspreise des Studierendenwerks steigen, was die Situation weiter verschlimmere. Die Fraktionen werfen der Politik zudem vor, den Studierenden in der Notlage nicht beizustehen. Sie bemängeln, dass etwa das geplante "Junge-Leute-Ticket" nicht auch für Studierende gilt.
Energiekostenpauschale benötigt
Die Unterzeichner des Briefs fordern daher unter anderem eine Ausweitung des Tickets sowie eine rasche Auszahlung der Energiekostenpauschale an die Studierenden.
"Wir brauchen ganz dringend diese Energiekostenpauschale, auf die wir schon seit Mitte letzten Jahres warten", so Tselios. Die 200 Euro seien zwar nur ein "Tropfen auf den heißen Stein". Damit könne nicht mal der Semesterbeitrag bezahlt werden. Trotzdem seien sie besser als gar nichts.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-"Region am Nachmittag" am 02.02.2023 berichtet.