Telefon- und Netzwerkkabel in einem Telekom-Router (Foto: dpa)

Kunden haben bei Telekom-Störung Anspruch auf Ersatzleistungen

  05.12.2022 | 18:00 Uhr

Wenn Telekom-Kunden, wie aktuell in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, wochenlang ohne Festnetz und Internet auskommen müssen, dann können und sollten sie Alternativen für die Zeit anfordern. Möglich ist beispielsweise zusätzliches Datenvolumen fürs Smartphone.

Angesichts der schon seit Wochen andauernden Störung in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg hat die Telekom auf mobile Angebote verwiesen, die als Ersatz zur Verfügung gestellt werden können.

Ersatz bei Telekom-Störungen

Die Telekom bietet ihren Kunden bei länger anhaltenden Störungen nach eigenen Angaben Alternativen, damit sie weiterhin telefonisch erreichbar sind und im Internet surfen können. Dies könne bespielsweise eine kostenfreie Anruf-Weiterschaltung auf ein Smartphone sein oder eine Weiterleitung auf den Anschluss eines Angehörigen.

Kunden können auch zusätzliches Datenvolumen für das Smartphone oder ein Internet-Schnellstartpaket – bestehend aus einem mobilen WLAN-Router, einer SIM-Karte für die Verbindung zum LTE-Netz und einem Gutschein mit Datenvolumen – anfordern.

Alternativ stelle die Telekom Kunden, die kein eigenes Smartphone besitzen, auch Notfall-Handys bzw. Senioren-Handys bereit. Wer auf ein Hausnotruf angewiesen ist, sollte den jeweiligen Anbieter des Hausnotrufsystems laut der Telekom mit ins Boot holen, "damit auch hier im Falle einer Kabelstörung im Festnetz auf Mobilfunk via LTE ausgewichen werden kann."

Bei Störungen können Telekom-Kunden zudem Entschädigungen geltend machen – vorausgesetzt, sie haben dem Kundenservice die Störung gemeldet.

Zwischenfälle beim Glasfaserausbau nicht selten

Die Störungen in Niedaltdorf Anfang November und aktuell in Gerlfangen seien durch ein beim Glasfaserausbau beschädigtes Kabel verursacht worden, erklärte die Telekom. Die Arbeiten würden allerdings im Auftrag eines Konkurrenzunternehmens durchgeführt – und nicht der Telekom. "Die aktuell noch offenen Störungen werden von uns mit Hochdruck bearbeitet", versicherte ein Telekom-Sprecher auf SR-Anfrage. Dies geschehe in enger Abstimmung mit dem anderen Unternehmen und deren Tiefbauunternehmen.

Beim Ausbau des Glasfasernetzes kommt es häufig zu derartigen Zwischenfällen, die unangenehme Konsequenzen für die Bewohnerinnen und Bewohner nach sich ziehen können. Beschädigte Kabel wieder zu reparieren kann laut der Telekom dabei einige Zeit in Anspruch nehmen. "Die Kabelfehler müssen zunächst aufwendig eingemessen bzw. eingegrenzt werden, denn wir können nicht auf Verdacht einfach die Straße aufreißen, um die genaue Schadensstelle zu finden", so der Sprecher.

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Bei Kabeln, die unter der Erde liegen, seien Schäden grundsätzlich schwieriger und in der Regel nur mit umfangreichen Tiefbauarbeiten zu beheben. "Oftmals werden bei der Instandsetzung weitere Beschädigungen im Kabel festgestellt." Bei der Behebung des Kabelschadens in Niedaltdorf hätte beispielsweise eine Straßenkreuzung ausgewechselt werden müssen.

Zudem seien diese Reparaturarbeiten von einer Reihe weiterer Faktoren abhängig; Regen- oder Schneefälle, Frost oder Sturm könnten die Arbeiten behindern oder gar unmöglich machen. Deshalb könne es, wie im Fall der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, bei den Reparaturarbeiten schnell zu wochenlangen Verzögerungen kommen.


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