Aufräumarbeiten nach Tornado im Saarland
Nach dem Tornado, der am Donnerstag über mehrere Orte im Saarland gezogen ist, sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Besonders stark betroffen ist der Ort Urexweiler. Eine Anwohnerin filmte das Wetterphänomen.
Mindestens 40 Häuser hat der Tornado im Marpinger Ortsteil Urexweiler am Donnerstag beschädigt. Er hat nach Angaben der Feuerwehr eine rund 200 Meter breite Schneise hinterlassen.
In diesem Bereich seien unter anderem Dachziegel durch Fenster in Wohnungen geschleudert worden. Außerdem wurden rund zehn Fahrzeuge durch herabfallende Ziegel oder umgestürzte Bäume beschädigt.
Einwohner des Ortes berichteten am Freitagmorgen, dass auch Tiere von dem Sturm getroffen wurden. So seien mehrere Schafe von Bäumen erschlagen worden, Hühner seien mit der Windhose mitgezogen worden.
Bagger in Urexweiler am Werk
Bereits am Abend und bis in die Nacht sicherten Feuerwehr, THW und Katastrophenschutz lose Dachziegel, dichteten Dächer ab und räumten umgestürzte Bäume fort. Am Freitag sind die Aufräumarbeiten fortgeführt worden.
Dafür wurden unter anderem Baucontainer und Bagger nach Urexweiler gebracht. Auch eine Kehrmaschine kam bereits zum Einsatz.
Vorsicht bei Waldspaziergängen
Das Umweltministerium warnt derzeit in der Region vor Waldspaziergängen. Mehrere Bäume seien umgestürzt und versperrten die Wege - zudem drohe Gefahr durch abgeknickte Äste oder schrägstehende Bäume. Der Saarforst sei dabei, die Schäden zu beseitigen und die Wege wieder sicher zu machen - das könne aber noch einige Tage andauern.
Tornado nicht vorhersehbar
Die Einwohnerinnen und Einwohner des Ortes sind erschüttert. Für sie kam der Tornado aus dem Nichts. Eine Unwetterwarnung hatte es nicht gegeben. Nach wenigen Sekunden war der Sturm bereits vorbeigezogen, berichtet eine Einwohnerin.
Tim Staeger vom ARD-Wetterkompetenzzentrum erklärte im SR-Interview, dass Tornados so kurzfristig entstünden, "dass man sie nicht vorhersagen kann." Die Entwicklung zu einem Tornado sei am Donnerstag in Minuten erfolgt. "Und da lässt sich leider überhaupt nicht vorwarnen", so Staeger.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 18.11.2022 berichtet.