Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia) (Foto: IMAGO / Wirestock)

Asiatische Hornisse bedroht heimische Bienenvölker

Felix Schneider / Onlinefassung: Kasia Hummel   10.02.2023 | 06:50 Uhr

Bald beginnt es draußen wieder zu summen – es naht die Zeit der Bienen, Wespen, Hornissen und anderer Insekten. Die Imker im Saarland sind allerdings schon jetzt in Alarmbereitschaft. Denn eine invasive Art – die asiatische Hornisse – bedroht die Honigbienen.

Der Frühling naht und mit ihm auch wärmere Temperaturen. Doch dann droht den Bienen und ihren Völkern im Saarland eine neuartige Gefahr: die asiatische Hornisse. Viele Imker sind beunruhigt. „Die asiatische Hornisse ist ein Feind unserer Bienen“, sagt der Hobby-Imker Winfried Becker. Die Zukunft werde zeigen, inwieweit sie in der Lage ist, den Bienen gefährlich zu werden.

Die asiatische Hornisse ist eine invasive Art. Das bedeutet: Sie kommt aus einem ganz anderen Gebiet und gefährdet nun als Eindringling die biologische Vielfalt im heimischen Ökosystem.

Imkerverband informiert bei Veranstaltung

Ihre zunehmende Ausbreitung hat der saarländische Imkerverband zum Anlass genommen, um am Mittwochabend bei einer Strategieveranstaltung über ihre Bekämpfung zu sprechen.

Video [aktueller bericht, 09.02.2023, Länge: 2:59 Min.]
Saarländischer Imkerverband informiert über asiatische Hornisse

„Das Tier kann Bienenvölker so sehr schädigen, dass sie nicht mehr über den Winter kommen“, erklärt Susanne Meuser vom saarländischen Imkerverband. Wenn es richtig viele würden, seien auch Schäden in der Landwirtschaft möglich.

Auch Umweltministerium sieht Gefahr

Über 100 Teilnehmer waren bei der Strategieveranstaltung am Mittwochabend, unter ihnen auch Vertreter des Umweltministeriums. Sie sehen eine große Gefahr bei einem warm-trockenen Sommer wie 2022. Der kann eine Ausbreitung der Vespa velutina, wie die asiatische Hornisse wissenschaftlich heißt, begünstigen. So lange die Bäume noch frei von Blättern sind, sollte man deshalb genau hinsehen.

 „Jede Königin, die man am Anfang des Jahres erwischt, ist ein Nest weniger, das man später bekämpfen muss“, erklärt Andreas Werno vom Umweltministerium, Referat Biodokumentation. Je später es im Jahr werde, desto schwieriger seien die Nester zu finden. „Man sollte deshalb frühzeitig versuchen die Königinnen zu finden und sie zu beseitigen“, sagt Werno.

Imkerverband warnt vor Verwechslungen

Die Vespa velutina unterscheidet sich sichtbar von unserer heimischen Hornisse: Sie ist eher schwarz und hat nur eine leichte Gelbfärbung. Ihre Nester baut sie häufig in Baumkronen. Um Verwechslungen vorzubeugen, will der Imkerverband aufklären.

Susanne Meuser vom Saarländischen Imkerverband betont allerdings, dass es eine große Biene gebe, mit der man sie verwechseln könne, wenn man nicht geschult sei. „Wir möchten vermeiden, dass durch die Bekämpfung oder die Eindämmung der Vespa velutina die einheimische Fauna geschädigt wird.“ Das hätte einen fatalen Beigeschmack beispielsweise für Vögel.

Bienenschützer Becker hat eine ähnliche Angst. Er hofft, dass die Menschen nicht überreagieren und dadurch die heimische Hornisse gefährden. Der wichtige Schädlingsbekämpfer steht unter Artenschutz. Sichtungen der asiatischen Hornisse sollen umgehend dem Umweltministerium gemeldet werden.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 09.02.2023 im SR Fernsehen berichtet.


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