Wo die CDU Stimmen verloren hat
Die CDU ist bei der Landtagswahl stark eingebrochen. Die meisten Stimmen holte sie noch - wie schon vor fünf Jahren - im St. Wendeler Land. Gerade dort ist sie aber auch besonders dramatisch eingebrochen.
Minus 21,3 Prozentpunkte in St. Wendel, minus 20,3 in Oberthal, minus 19,9 in Tholey: Ausgerechnet im St. Wendeler Raum, in dem die CDU bei der Landtagswahl 2022 noch ihre stärksten Ergebnisse einfuhr und durchweg über 30 Prozent landete, musste sie auch dramatische Verluste hinnehmen.
Tholey: SPD bei der Landtags-, CDU bei der Bürgermeister-Wahl
Noch bei der letzten Wahl vor fünf Jahren war der nordöstliche Teil des Landes tiefschwarz gewesen, jetzt ist dort - wie im gesamten Saarland - die SPD die stärkste Kraft. Und die Bürger haben durchaus einen Unterschied zwischen Wahl auf Landes- und auf kommunaler Ebene gemacht. Bei der zeitgleich abgehaltenen Bürgermeisterwahl in Tholey hat der CDU-Kandidat Andreas Maldener sich deutlich gegen den SPD-Bewerber durchgesetzt.
Nur 22,8 Prozent für die CDU in Saarbrücken
Ähnliches Bild auch in Saarbrücken: Hatte hier vor knapp drei Jahren Uwe Conradt von der CDU noch für eine faustdicke Überraschung gesorgt und die Landeshauptstadt für die Christdemokraten erobert, holt die CDU dort mit nur 22,8 Prozent der Stimmen bei der Landtagswahl ihr schlechtestes Ergebnis.
Tendenziell zeigt sich auch: In Gemeinden mit hoher Wahlbeteiligung holte auch die CDU vergleichsweise viele Stimmen, in Städten wie Saarbrücken mit einer deutlich unterdurchschnittlichen Wahlbeteiligung hatte die Partei ihre landesweit niedrigsten Stimmanteile.
Der CDU war es bei dieser Wahl im Vergleich mit allen anderen Parteien am wenigsten gelungen, frühere Wähler erneut zur Wahlurne zu bringen. So haben die Christdemokraten nicht nur deutlich Wähler an die SPD, sondern auch an das Lager der Nichtwähler verloren, wie Analysen von Infratest dimap zeigen.
